Von: luk
Bozen – In Südtirol kletterte die Zahl der Todesopfer, die in Zusammenhang mit dem Coronavirus stehen, bis Samstagabend auf 28. Über 600 Menschen in der Provinz Bozen sind mit dem neuartigen Erreger bereits infiziert. Gelingt es Medienberichten zufolge nicht, die Infektionen einzubremsen und die Kurve abzuflachen, könnte auch das Gesundheitssystem in Südtirol an seine Kapazitätsgrenze kommen.
Daher werden die Regeln noch einmal verschärft: Wer Fieber, Husten oder andere Symptome der Lungenkrankheit hat, muss zu Hause bleiben und den Hausarzt informieren, bisher war das nur eine Empfehlung, jetzt gibt es ein Verbot, das Haus zu verlassen, wenn man krank ist.
Parks, Grünanlagen und Radwege sind nun ebenfalls gesperrt. Lebensmittelgeschäfte müssen an Sonn- und Feiertagen geschlossen bleiben. Unter der Woche ist die Öffnung nur mehr bis 19.00 Uhr erlaubt.
Schwarzer Tag im Trentino
Unsere Nachbarprovinz Trient beklagt unterdessen einen schwarzen Tag. Allein am Samstag wurden 15 Corona-Tote und 239 Neuinfektionen gezählt. Unter den Toten befindet sich auch jener Pater, der die Armenausspeisung im Kapuzinerkloster von Trient leitete. Er war 47 Jahre alt.
Erklärvideos und Informationsmaterial online
Um besser über das neuartige Coronavirus und die wichtigsten Verhaltensregeln zu informieren, stellen Land Südtirol und Südtiroler Sanitätsbetrieb auch Erklärvideos online zur Verfügung. So werden in einer animierten Infografik die wichtigsten Regeln zur Vorbeugung anschaulich erklärt. Daneben gibt es Kurzinterviews mit Empfehlungen von Ärzten des Südtiroler Sanitätsbetriebes. Beispielsweise erklärt der Notfallmediziner Patrick Franzoi einfache, aber wichtige Hygienemaßnahmen und Christian Wenter, Primar der Geriatrieabteilung im Krankenhaus von Meran, richtet einen eindringlichen Appell an die älteren Menschen in Südtirol, zu Hause zu bleiben, um sich nicht anzustecken.
Alle Videos auf Webseite des Landes
Alle Videos sind auf der Coronavirus-Webseite des Landes veröffentlicht. (Link http://www.provinz.bz.it/sicherheit-zivilschutz/zivilschutz/videos-kampagne-coronavirus.asp). Daneben gibt es auch Informationsmaterial zu den wichtigsten Verhaltensregeln zum Herunterladen (http://www.provinz.bz.it/sicherheit-zivilschutz/zivilschutz/videos-kampagne-coronavirus.asp).
Die Videos und Flyer sind Teil einer Informationskampagne von Land Südtirol und Südtiroler Sanitätsbetrieb. Die Kampagne zielt darauf ab, die Südtiroler Bevölkerung aus erster Hand zu informieren und zum richtigen Verhalten aufzurufen: Nur so kann die Verbreitung der Virusinfektion möglichst rasch und wirksam eingedämmt werden.
Verhalten der Bevölkerung ist ausschlaggebend
In diese Richtung zielt auch der Aufruf von Gesundheitslandesrat Thomas Widmann: “In der aktuellen Situation ist der Beitrag jedes Einzelnen entscheidend für die Dauer der Ausnahmesituation und die Anzahl der Erkrankungen. Das Um und Auf sind die grundlegenden Verhaltensregeln und Hygienemaßnahmen. Jede und jeder von uns sollte sie rund um die Uhr vor Augen haben und genaustens einhalten.”
In dieselbe Kerbe schlägt der Generaldirektor des Südtiroler Sanitätsbetriebes, Florian Zerzer: “Nur durch die strikte Eindämmung der Infektionsmöglichkeiten können wir eine Überlastung des Gesundheitssystems vermeiden. Jede Verlangsamung der Ansteckungsgeschwindigkeit spielt zu unseren Gunsten. Die aktive Zusammenarbeit der Bevölkerung ist in diesem Moment der entscheidende Faktor für die weitere Entwicklung.”
