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Lana – Zahlreiche Besucher nahmen an den Führungen durch die Vergärungsanlage “Tisner Auen” in Lana teil. Rund 22.000 Tonnen Biomüll pro Jahr werden dort zur Erzeugung von Kompost und Energie genutzt. Eine ordnungsgemäße Sammlung von Bioabfällen beginnt im Haushalt: Sie ist Voraussetzung für das reibungslose Funktionieren der Biomüllvergärungsanlage “Tisner Auen” in Lana. Dort wird Biomüll in Kompost und Biogas umgewandelt und damit zur Strom- und Wärmeproduktion genutzt. Interessierte konnten sich davon am heutigen 8. Juni im Rahmen des Besuchertags in der Anlage in Lana ein Bild machen. Organisiert wurde der Info-Tag vom Landesamt für Abfallwirtschaft in der Landesagentur für Umwelt und Klimaschutz mit der Bezirksgemeinschaft Burggrafenamt und mit der Eco-Center-AG.
“Die erfolgreiche Wiederaufbereitung von Bioabfällen ist ein entscheidender Schritt in Richtung einer nachhaltigen Kreislaufwirtschaft”, betonte der Landesrat für Umwelt-, Natur- und Klimaschutz Peter Brunner. “Die Vergärungsanlage in Lana ist ein hervorragendes Beispiel dafür, wie wir durch innovative Technologien und verantwortungsvolle Mülltrennung bereits im eigenen Haushalt wertvolle Ressourcen zurückgewinnen können.”
“Anfänglich wurden nur die organischen Abfälle der Gemeinden des Bezirks Burggrafenamt nach Lana geliefert. Bald aber schon kamen jene von Bozen und weiteren Bezirken dazu”, so Ulrich Gamper, Umweltreferent der Bezirksgemeinschaft Burggrafenamt. Vor zwei Jahren sei die Anlage erweitert und auf eine Höchstkapazität von 30.000 Tonnen Biomüll im Jahr ausgerichtet worden.
“In drei großen Reservoirs wird ein Großteil der organischen Substanz durch die anaerobe Bakterienflora in Biogas umgewandelt, das zur Stromerzeugung verwendet wird. 25 Prozent des so erzeugten Stroms nutzen wir zum Betrieb der Anlage selbst, der Rest wird in das Stromnetz eingespeist und zur Deckung des Strombedarfs von rund 3.000 Haushalten verwendet”, erklärt Martino Sacchini, Leiter der Vergärungsanlage Lana.
Der gesamte Ablauf wurde für Besucherinnen und Besucher heute bei geführten Besichtigungen erlebbar. “Dieser Info-Tag ist Teil der 2024 in Südtirol geplanten Sensibilisierungsmaßnahmen im Rahmen des Interreg-Europe-Projekts “CORE – Composting in Rural Environments” (Kompostierung im ländlichen Raum), wo es um den Austausch über die Bewirtschaftung der organischen Fraktion von Abfällen geht”, erklärt Elisa Poznanski, Ansprechpartnerin für das Projekt CORE in der Landesagentur für Umwelt und Klimaschutz. “Ein Projekt”, so Landesrat Brunner, “dass es uns ermöglicht, bewährte Praktiken aus ganz Europa zu übernehmen und unsere eigene Strategie für ein umweltfreundlicheres Südtirol weiterzuentwickeln.”
Für das Projekt CORE stehen knapp 1,9 Millionen Euro zur Verfügung, davon entfallen rund 200.000 Euro auf das Land Südtirol. Das Projekt hat eine Laufzeit von vier Jahren (März 2023 – Februar 2027). Daran beteiligt sind Spanien, Deutschland, Belgien, Schweden, Ungarn, Polen, Griechenland und Italien.