Von: luk
St. Walburg – Im Vereinshaus von St. Walburg in Ulten hat die Stromgesellschaft Alperia am Dienstagabend ihr Projekt für ein Pumpspeicherkraftwerk vorgestellt. Wie berichtet, formiert sich im Ultental Widerstand gegen das Vorhaben. Vor allem Bedenken aufgrund des Verkehrs und möglicher Umweltschäden während der mehrjährigen Bauzeit wurden ins Feld geführt. Die Infoveranstaltung verlief aber relativ ruhig.
Doch was ist eigentlich vorgesehen? Für das Pumpspeicherkraftwerk braucht es keinen neuen Stausee. Es soll Wasser vom Zoggler Stausee im Tal zum Arzker Stausee am Berg hochgepumpt werden, wenn gerade eine Stromüberproduktion vorherrscht. Wird wieder Strom gebraucht, wird das Wasser über die unterirdischen Leitungen wieder zur Stromproduktion zurückfließen. Nach der Bauzeit wird im Tal nichts mehr von der Anlage zu sehen sein.
Das Interesse am Infoabend war jedenfalls groß. Über 400 Bürger haben sich über das Projekt erkundig. Landeshauptmann Arno Kompatscher hat sich für das Vorhaben stark gemacht. Großen Applaus gab es für die Forderung eines Gemeinderats, eine Volksbefragung durchzuführen. Landeshauptmann Kompatscher hat erklärt, dass das Projekt nur umgesetzt wird, wenn auch die Bevölkerung mit im Boot sitzt.
Das Pump-Speicherkraftwerk ist ein Großprojekt. Die Kosten werden auf 400 bis 800 Millionen Euro geschätzt. Baubeginn könnte laut Alperia 2027 sein. Für die Gemeinde im Ultental soll es Ausgleichsmaßnahmen geben, sollte das Projekt verwirklicht werden.
Auch die Süd-Tiroler Freiheit fordert, dass die Ultner selbst entscheiden sollen, ob sie das Pumpspeicherwerk wollen.