Von: mk
Bozen – Patientinnen mit Risikofaktoren für Brustkrebs stehen im Zentrum einer großen Studie, die kürzlich im renommierten „Journal of Clinical Medicine“ veröffentlicht wurde und an der auch Südtirol beteiligt war.
Lorenz Larcher, Leiter des landesweiten Dienstes für Plastische, Ästhetische und Rekonstruktive Chirurgie im Südtiroler Sanitätsbetrieb, war als Initiator und „Corresponding author“ an der Studie beteiligt.
Die Studie trägt den Titel “Occult pathalogic findings in reduction mammaplasty in 5.781 patients – an international multicenter study” (Okkulte pathalogische Befunde bei der Reduktionsmammaplastik bei 5.781 Patientinnen – eine internationale Multizentrenstudie).
Ziel der Studie war es okkulte Mammakarzinome in pathologischen Proben nach Brustoperationen (Brustverkleinerungen) zu finden. Weltweit haben sich 20 Brustzentren an der Studie beteiligt, bei der 5.781 Patientinnen untersucht wurden. In die Studie mit eingebunden waren unter anderem die Universität Stanford (USA) sowie mehrere renommierte österreichische, schweizerische und deutsche Universitätskliniken.
Die Studie kommt zum Schluss, dass bei Patientinnen, bei denen eine Reduktionsmammaplastik geplant ist, routinemäßig eine präoperative Bildgebung durchgeführt werden sollte, um eine möglicherweise versteckte Brustkrebs-Erkrankung zu erkennen und einen Eingriff präoperativ entsprechend planen zu können. Dies gelte besonders für Patientinnen mit Brustkrebs-Risikofaktoren. Die Studie wurde im September 2020 auf der Jahrestagung der Österreichischen Gesellschaft für Plastische, Ästhetische und Rekonstruktive Chirurgie (ÖGPÄRC) erstmals der Öffentlichkeit vorgestellt.
„Der „Impact factor“ (Kennzahl dafür, wie oft ein wissenschaftlicher Artikel in anderen wissenschaftlichen Publikationen zitiert wird, zehn gilt als exzellent. A.d.R.) des veröffentlichten wissenschaftlichen Artikels zur Studie beträgt 6,78. Die Studie stößt in Fachkreisen also durchaus auf großes Interesse“, freut sich „Corresponding author“ Lorenz Larcher.