Von: luk
Bozen – Ein Südtiroler muss sich derzeit wegen sexueller Handlungen mit seiner Tochter vor dem Landesgericht in Bozen verantworten. Ihm wird – wie berichtet – vorgeworfen, sich für die Dauer von rund zwei Jahren mehrfach an seiner Tochter vergangen zu haben. Im Alter von 16 wurde die Jugendliche schwanger. Als sich die Mutter mit der Tochter deshalb zu einem Frauenarzt begab und das Kind abgetrieben wurde, kam der Vorfall ans Licht. Eine DNA-Untersuchung soll den Inzest-Fall bestätigen.
Wie die Tageszeitung Alto Adige heute berichtet, sieht die Staatsanwaltschaft auch die Mutter in der Verantwortung. Sie soll nämlich nach einer gewissen Zeit von dem Missbrauch ihrer Tochter durch den Gatten Wind bekommen und dennoch nichts unternommen haben. Die Staatsanwaltschaft wirft ihr daher vor, den Willen ihres Mannes, das Ehebett mit der Tochter zu teilen, erlaubt und unterstützt zu haben. Gestern wurde ihr Antrag auf ein verkürztes Verfahren im Rahmen der Vorverhandlung angenommen. Es sollen auch zwei Zeugen angehört werden – ein Psychiater und die Schwester der Frau. Sie werden voraussichtlich darlegen, dass die Mutter durch die Unterjochung des Ehemannes nicht die Kraft gefunden hat, sich gegen ihn aufzulehnen und Hilfe zu holen.
Am 13. April, dem nächsten Verhandlungstermin, werden vor Gericht die beiden von der Mutter benannten Zeugen angehört. Der Vater wird laut Alto Adige vermutlich ebenfalls ein verkürztes Verfahren beantragen. Kommt es zu einem Schuldspruch, kann der Angeklagte in diesem Fall von einer automatischen Strafminderung von einem Drittel ausgehen. Er befindet sich in Untersuchungshaft. Die Mutter wartet hingegen in Freiheit auf die Fortsetzung des Prozesses.