Von: luk
Bozen – Für Rosa Mezzina, die Mutter von Yassine und Yasmine, deren Mann die Kinder von Bozen nach Tunesien mitgenommen hat, waren die vergangenen Tage der reinste Horror. Zuerst die Ungewissheit über den Verbleib ihrer beiden kleinen Kinder, dann der Schock, dass sie sich in Tunesien befinden aber gleichzeitig auch die Freude, dass sie wohlauf sind.
Wie berichtet, wird der rechtliche Weg für die Frau aus Bozen ein recht steiniger. Ihr Anwalt Nicodemo Gentile, der auf derartige Fälle spezialisiert ist, trägt zwar die Kosten aller in Italien anfallenden Spesen, was aber Tunesien betrifft, kann Mezzina nicht auf Preisnachlässe oder Erleichterungen zählen, da die Kosten für notwendige Reisen und bürokratische Vorgänge erheblich sind.
Auf Anraten von Gentile wurde deshalb ein Spendenkonto eingerichtet, mit dem es möglich ist, der Mutter von Yasmine und Yassine unter die Arme zu greifen. Die Bankkoordinaten sind: IT74 J030 6911 6221 0000 0004 296. Wer spenden möchte, kann als Grund „Aiutiamo mamma Rosa“ angeben.
Indes gibt es eine neue Hypothese, wie Jamel Methenni seine beiden Kinder nach Tunesien geschleust haben könnte. Bekanntlich besorgte er beim tunesischen Konsulat in Mailand Pässe für die beiden Geschwister. Dann könnte er aber wieder Richtung Norden, und zwar nach Wien gereist sein, wo er mit einem Flugzeug in sein Heimatland flog. Bestätigt wurde diese Annahme allerdings noch nicht. Ein Hinweis soll aber aus Österreich bei den ermittelnden Behörden in Italien eingelangt sein.
Wie auch immer Methenni vorgegangen ist. Medienberichten zufolge muss der Plan bis ins Detail vorbereitet gewesen sein. So hat er unter anderem vor der Entführung seiner Kinder den Pass von Rosa Mezzina verschwinden lassen.
Die Besorgung eines neuen Passes ist damit auch der erste Schritt der zurückgelassenen Mutter. Dann will sie nach Tunesien reisen.