Von: apa
Das Jahr 2024 war das erste seit Messbeginn, das weltweit im Schnitt über 1,5 Grad wärmer als im vorindustriellen Mittel gewesen ist. Das ist kein Ausreißer nach oben, sondern mit bis über 99 Prozent Wahrscheinlichkeit ein Hinweis, in eine jahrzehntelange Periode mit einer solchen durchschnittlichen Temperaturerhöhung eingetreten zu sein, berechnete ein österreichisch-deutsches Expertenteam. Ihre Studie erschien im Fachjournal “Nature Climate Change”.
Die Treibhausgasemissionen müssen demnach rasch drastisch gesenkt werden, um die Klimaziele von Paris in Reichweite zu halten, so die Forscher. Sie ließen Computermodelle berechnen, wie wahrscheinlich bei diversen Emissions-Szenarien das erste einzelne Jahr mit 1,5 Grad Erwärmung eine 20-Jahr-Periode mit solch durchschnittlichem Temperaturanstieg ankündigt.
Beherzteres Vorgehen notwendig
Beim derzeit wahrscheinlichsten Szenario mit mittelmäßigen Anstrengungen zur Senkung der Treibhausgasemissionen wäre dies praktisch sicher der Fall, berichtet das Team um Emanuele Bevacqua vom Helmholtz Zentrum für Umweltforschung in Leipzig. Mit beherzterer Reduktion der Emissionen laut “1,5-Grad-Weg” oder “2-Grad-Weg” könnte man die Wahrscheinlichkeit immerhin auf 75 Prozent drücken, dass die Erde in eine 20-jährige Periode mit 1,5 Grad durchschnittlicher Erwärmung schon im Vorjahr eingetreten ist.
Auch die jüngste Geschichte lege nahe, dass das warme Jahr 2024 kein Einzelfall bleibt, so die Forscher, zu denen Carl-Friedrich Schleussner vom Internationalen Institut für Angewandte Systemanalyse (IIASA) in Laxenburg (NÖ) gehört. Die ersten Jahre mit Temperaturanstiegen von 0,6 bis einem Grad Celsius fielen auch stets in die ersten 20-Jahr-Perioden, wo solche durchschnittlichen Erwärmungen erreicht wurden.
(S E R V I C E – https://doi.org/10.1038/s41558-025-02246-9)
Aktuell sind 0 Kommentare vorhanden
Kommentare anzeigen