Tropennächte und mehr Niederschläge

Jahr 2024 war eines der wärmsten in Südtirol seit Messgeschichte

Montag, 30. Dezember 2024 | 11:34 Uhr

Von: luk

Bozen – Das Jahr 2024 war eines der wärmsten Jahre seit Beginn der Aufzeichnungen im Jahre 1850, berichtet Dieter Peterlin vom Landesamt für Meteorologie und Lawinenwarnung in der Agentur für Bevölkerungsschutz: “In Bozen wurde eine Jahresmitteltemperatur von 14,1 Grad Celsius gemessen, das sind ein Grad mehr als im langjährigen Durchschnitt.”

Einen besonderen Rekord verzeichneten in diesem Sommer die Nächte: In Bozen wurden insgesamt 33 Tropennächte aufgezeichnet, das sind so viele wie noch nie seit Messbeginn. Als Tropennacht gilt eine Nacht, in der die Temperatur nicht unter 20 Grad sinkt.

Höchste und niedrigste Temperatur des Jahres

Die höchste Temperatur des Jahres wurde am 12. August ebenfalls in Bozen mit 37,1 Grad Celsius gemessen. Am kältesten war es am 20. Jänner in Sexten mit minus 21,7 Grad.

Niederschläge im Jahresverlauf

Die erste Jahreshälfte war sehr niederschlagsreich, auch September und Oktober brachten viel Regen. Dem gegenüber standen ein regenarmer August, und auch der Winter war bisher relativ trocken. Insgesamt war dieses Jahr damit um 10 bis 40 Prozent niederschlagsreicher als im langjährigen Durchschnitt und damit vergleichbar mit jenem des Vorjahres.

Die Monate im Überblick des Landeswetterdienstes

Das Jahr 2024 begann mit einem großteils zu milden Jänner, die Niederschlagsmengen zeigten sich dagegen ausgeglichen. Zwei Mal hat es bis in die tiefen Tallagen herab geschneit.

Der Februar ging als wärmster Februar seit Beginn der Aufzeichnungen in die Wettergeschichte ein, zudem war er der nasseste Februar seit zehn Jahren. Da auch die beiden Wintermonate davor zu mild waren, wurde auch der Winter insgesamt der wärmste seit Messbeginn, einzig im Pustertal ging sich knapp kein Rekordwinter aus.

Auch im März war es viel zu nass und etwas zu warm. Mehrere Niederschlagsereignisse sorgten für ergiebige Niederschläge, das Markanteste ereignete sich am Osterwochenende Ende des Monats.

Der April ist generell der Monat mit den größten Gegensätzen – und in diesem Jahr noch mehr als sonst. Die erste Monatshälfte wurde zunehmend wärmer mit ein paar warmen Sommertagen, worauf in der zweiten Hälfte eine rund zehntägige kühle Wetterphase folgte mit Schnee bis in die höheren Täler. Am Monatsende wurde es wieder deutlich wärmer.

Auch der Mai war ein sehr nasser Monat, die Temperaturen lagen nahe oder leicht unterhalb der Durchschnittwerte. Ein Naturspektakel der etwas anderen Art ereignete sich in der Nacht des 10. Mai: Selbst mit freiem Auge konnte man Polarlichter sehen, ein sehr seltenes Phänomen in unseren Breitengraden.

Im Juni setzte sich die Serie von zu nassen Monaten fort. Temperaturmäßig war der Sommerbeginn noch durchschnittlich unterwegs.

Im Juli nahm der Hochsommer Fahrt auf, die Temperaturen lagen schon deutlicher über dem Mittel, erstmals in diesem Jahr hat es nur normal viel geregnet.

Im August erreichte der Sommer schließlich den Höhepunkt und wurde im Großteil Südtirols zugleich der wärmste August seit Messbeginn.

Der September war es wieder deutlich zu nass, aber durchschnittlich temperiert. Das markanteste Wetterereignis war ein Kaltlufteinbruch am 12. September mit Schneefall im Osten Südtirols bis stellenweise 1000 Meter herab. Das dafür verantwortliche Mittelmeertief zog in weiterer Folge nach Osteuropa und sorgte unter anderem in Ostösterreich für ein historisches Hochwasser, bevor es nach Italien zurückkehrte und auch in der Emilia-Romagna für neuerliche Überschwemmungen verantwortlich war.

Der Oktober war die meiste Zeit trüb und nass, erst in den letzten Tagen stellte sich das Wetter nachhaltig auf Sonnenschein um, der bis weit in den November hinein reichte.

Der November war lange Zeit sonnig, auf einen Kaltluftvorstoß am 20. folgte der erste Wintereinbruch bis in tiefe Lagen am 21. November. Insgesamt war der November aber sehr trocken und durchschnittlich temperiert.

Im Dezember lagen die Temperaturen meist über dem Durchschnitt, wie bereits der November war auch dieser Monat ziemlich trocken. Von Weihnachten bis Silvester sorgte ein kräftiges Hoch tagelang für ungetrübten Sonnenschein.

Wie geht es weiter?

Mit viel Sonnenschein geht es am morgigen Silvestertag weiter. Am Neujahrstag scheint verbreitet die Sonne, am Nachmittag zeigen sich nur ein paar Schleierwolken.

Laufend aktualisierter Wetterbericht
Informationen über die allgemeine Wetterlage und die weitere Entwicklung des Wetters in Südtirol gib’s laufend aktualisiert im Onlineportal Wetter Südtirol auf der Internetseite des Landes Südtirol.

Bezirk: Bozen

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