Von: luk
Bozen – Der nächtliche Lärm durch Fahrzeuge stellt in Bozen insbesondere im Sommer ein großes Problem dar. Bewohner der Drususstraße, der Reschenstraße sowie der Freiheitsstraße klagen derzeit vermehrt über den starken Lärm. Viele Anwohner schlafen bei der sommerlichen Hitze nämlich bei offenen Fenstern.
Gleichzeitig ermutigt der kaum vorhandene Verkehr manche Fahrer PS-starker Autos und Motorräder dazu, mit überhöhter Geschwindigkeit durch die Straßen zu rasen oder ihre Motoren extra aufheulen zu lassen, um die Abgasanlage zum Röhren zu bringen. Meist handelt es sich um getunte Fahrzeuge.
In diesem Jahr kommt ein weiterer Faktor hinzu, wie die Zeitung Alto Adige berichtet: Sämtliche Geschwindigkeitsmessgeräte wurden bekanntlich abgeschaltet, was laut dem Kommandanten der Stadtpolizei, Fabrizio Piras, die Raserei und Protzerei auf den Straßen noch weiter fördert. Derzeit erfolgen Geschwindigkeitskontrollen ausschließlich durch verstärkte Polizeikontrollen, die um 20 Prozent erhöht wurden.
Trotzdem sei dies nicht mit den automatischen Messgeräten vergleichbar, welche der Polizei ermöglichten, sich auf andere Aufgaben zu konzentrieren. Laut Stadtrat Stefano Fattor bleiben die Messgeräte vorerst als Abschreckung stehen, während die rechtliche Situation geklärt wird.
Die Beschwerden der Anwohner häufen sich. So berichtet ein Anwohner, dass nach 22.00 Uhr, besonders am Wochenende, Motorräder und Autos mit hoher Geschwindigkeit durch die Freiheitsstraße brettern. Auch Feuerwerke in der Nacht tragen zur Lärmbelästigung bei. Ein anderer Anwohner bemerkt, dass selbst dreifach verglaste Fenster den Lärm, der von der Reschenstraße ertönt, im Sommer nicht ausreichend dämmen.
Um dem Problem entgegenzuwirken, hat Bürgermeister Renzo Caramaschi ein Dekret unterzeichnet, das die Einsatzzeiten der Polizei bis 3.00 Uhr morgens verlängert. Auch die Abenddienste werden bis ein Uhr ausgeweitet. Verstöße gegen das Gesetz können hohe Strafen nach sich ziehen: Modifikationen an Fahrzeugen können zu Geldstrafen von über 400 Euro und dem Entzug der Fahrzeugpapiere führen. Bei lauten Auspuffanlagen drohen bis zu 86 Euro Strafe. Die Überprüfung erfolgt durch Schallmessgeräte. Verdächtige Fahrzeuge werden zur genaueren Untersuchung in Prüfzentren gebracht.
Diese Maßnahmen sollen die Nachtruhe der Bewohner gewährleisten und die nächtlichen Exzesse eindämmen.
