Von: mk
Sarntal – Um 1.49 Uhr ging am Sonntagmorgen, den 29. Jänner in der Landesnotrufzentrale in Bozen ein Brandalarm vom Tunnel Rafenstein ein, dem ersten der beiden neuen Tunnels ins Sarntal von Bozen kommend. Wie bei „Alarmstufe 2“ vorgesehen, wurden dabei die Berufsfeuerwehr Bozen und die Freiwilligen Feuerwehren von Astfeld, Wangen, Sarnthein, die Bezirkszentrale Bozen sowie die Carabinieri alarmiert. Zudem wurde automatisch der Straßendienst sowie der Verantwortliche für die Sicherheit und Instandhaltung des Tunnels alarmiert. Alle diese Einsatzkräfte waren umgehend vor Ort, um festzustellen, dass es im Tunnel keinen Brand gab.
Die Überwachungsvideos, die übrigens aus Sicherheitsgründen in jedem Tunnels in Südtirol gemacht werden, zeigten schließlich, was vorgefallen war: Zwei Jugendliche haben sich am Ausgang des Fluchtwegs nahe der Sill in Bozen am 2,7 Meter hohen Tor zu schaffen gemacht, es mit einem Eisenteil aufgebrochen und leicht beschädigt. Anschließend sind die beiden Jugendlichen, die auf den Videos klar erkennbar sind, durch den Fluchtweg des Tunnels in den Filter gelangt. Dieser Überdruckfilter trennt den Tunnel vom Fluchtweg, falls es im Tunnel brennt. Dort haben die Jugendlichen das Safecrash-Glas der SOS-Notrufeinrichtung eingeschlagen und die beiden Feuerlöscher entnommen und entleert. Mit dem Entnehmen des Feuerlöschers startet bereits automatisch der Brandalarm. Neben dem Sachschaden, den die Jugendlichen an den nagelneuen technischen Anlagen angerichtet haben, wurden von ihnen vier Feuerwehreinheiten, die Carabinieri und Techniker um 2.00 Uhr früh unnötig zu einem Einsatz gerufen.
Wie es vom Straßendienst des Landes heißt, wurde der Sachschaden am öffentlichen Gut sowie jener für den umsonst durchgeführten Einsatz noch nicht genau beziffert, aber wird sicherlich relevant. Bei der Bozner Quästur wurde Anzeige gegen Unbekannt erstattet. Das vorhandene Videomaterial wurde der Quästur übergeben. Der Straßendienst verweist darauf, dass alle Tunnels auf den Südtiroler Verkehrswegen aus Sicherheitsgründen mit Überwachungskameras ausgestattet sind und das entsprechende Bildmaterial in Fällen wie diesen an die Ordnungskräfte weitergeleitet wird.
Florian Mussner, der für das Verkehrsnetz zuständige Landesrat unterstreicht, dass Tunnels mitsamt Anlagen gleich wie beispielsweise öffentliche Verkehrsmittel oder andere Einrichtungen öffentliches Gut sind, allen gehören und deshalb mit nötigem Respekt und Sorgfalt mit diesen umgegangen werden sollte.