Von: mk
Bozen – Ein Geschäftsmann aus Deutschland hat auf seiner Durchreise durch Südtirol einen wahren Schatz verloren. Es geht um Diamanten im Wert von fünf Millionen Euro. Entgegen erster Meldungen soll sich der Diebstahl nicht auf einer Autobahnraststätte im Norden von Bozen ereignet haben, sondern bei einer Werkstatt in Klausen. Dies stellte der Bozner Anwalt Nicola Nettis Medien gegenüber klar.
Demnach soll der Juwelen-Transporteur an einer Autobahnraststätte im Eisacktal einen platten Reifen an seinem Auto bemerkt und deshalb die A22 verlassen haben. Dies habe der Mann laut Nettis den Ermittlern erklärt.
Vor der Werkstatt in Klausen habe der Mann angehalten, um den Reifen wechseln zu lassen. Dabei habe er auch den Kofferraum und die Tür auf der vorderen Beifahrerseite geöffnet. Der Mann hatte sein Auto nur wenige Minuten unbeaufsichtigt gelassen, um ins Innere der Werkstatt zu gehen, als die Beute, die sich in einem Koffer befand, gestohlen worden war.
Der Vorfall soll sich bereits im Jänner ereignet haben, wurde aber erst jetzt bekannt. Der Geschäftsmann habe den Ermittlern erklärt, dass er für den Schaden versichert sei.
Er war gerade von einer Fachmesse im Veneto auf dem Weg nach Hause, als es zu dem Diebstahl kam. Vermutet wird, dass der Mann von den Tätern verfolgt und beschattet wurde. Außerdem wird nicht ausgeschlossen, dass der Wagen manipuliert wurde: Offenbar ist der Reifen mit einem Messer aufgeschlitzt worden.
Die Polizei soll in der Zwischenzeit im Rahmen der Ermittlungen einen der mutmaßlichen Täter im Alter von rund 40 Jahren verhaftet haben. Er konnte dank Videoüberwachungskameras ausgeforscht werden. Nettis vertritt den Mann als Rechtsbeistand im Rahmen des Verfahrens.
Derzeit befindet sich der Verdächtige im Gefängnis in Rovigo. Nettis hat einen Antrag auf Haftentlassung gestellt, der am Mittwoch vom zuständigen Richter behandelt wird.
Insgesamt gehen die Ermittler von drei Tätern aus. Sie sollen den Geschäftsmann in zwei Kleinwagen verfolgt haben. Von der Beute fehlt nach wie vor jede Spur. Während einer der beiden gestohlenen Diamanten 3,5 Millionen Euro wert sein soll, wird der Wert des zweiten auf 1,5 Millionen Euro geschätzt.