Von: mk
Bozen – Nach dem mutmaßlichen Übergriff auf eine Kenianerin in einem Taxi in Bozen ruft die Genossenschaft der Taxifahrer ihre eigenen Mitglieder dazu auf, im Inneren ihrer Fahrzeuge Überwachungskameras zu installieren.
Dadurch soll alles aufgezeichnet werden, was sich zwischen einem Taxifahrer und seinen Kunden während einer Fahrt abspielt und was gesprochen wird.
Bekanntlich hat die Kenianerin, die seit zwölf Jahren in Bozen lebt, Anzeige gegen den Taxifahrer erstattet, weil er handgreiflich geworden sei, nachdem sie ihn darauf hingewiesen habe, dass er einen Umweg fährt. Anschließend erstattete auch der Taxifahrer Anzeige wegen Körperverletzung, da auch er sich wegen Verletzungen im Gesicht in die Notaufnahme begeben musste. Außerdem soll eine Brille kaputtgegangen sein.
Die Genossenschaft empfiehlt nun ihren Mitgliedern die Installation von Kameras zu deren Selbstschutz.
Für Polemiken sorgt unterdessen auch die Entscheidung des Bozner Stadtrats. Die Taxikommission der Gemeinde Bozen hatte beschlossen, dass der Taxifahrer seine Lizenz zwar behalten darf, dafür aber eine Strafe von 1.000 Euro zahlen muss. Auf Vorschlag von Mobilitätsstadträtin Maria Laura Lorenzini hat die Gemeindeverwaltung darauf entschieden, die Lizenz des Taxifahrers einen Monat lang zu suspendieren.