Von: mk
Bozen – Die Agentur für Bevölkerungsschutz ist das Kompetenzzentrum für die Bereiche Brandschutz, technische Gefahren und Naturgefahren und somit zuständig für das Management aller daraus resultierenden Risiken in Südtirol.
Südtirol hat eine lange Tradition im Management von Naturgefahren. Einerseits durch das Freiwilligenwesen, das in Südtirol einen großen Stellenwert hat: Die 306 Freiwilligen Feuerwehren und ihre rund 14.000 ehrenamtlichen Feuerwehrleute und 1300 Einsatzfahrzeuge stehen jährlich zirka 10.000 Mal im Einsatz. Zu dieser außerordentlichen Freiwilligenstruktur kommt die Berufsfeuerwehr in Bozen mit 150 Einsatzkräften und 34 Fahrzeugen.
Mit über 2300 Freiwilligen und 200 Rettungs- und Krankentransportwagen in 33 Sektionen ist das Weiße Kreuz flächendeckend und rund um die Uhr einsatzbereit und fährt rund 40.000 Rettungseinsätze auf der Straße. Dazu kommen neun nach den neuesten medizinischen Erkenntnissen ausgestattete Notarztwagen, sieben Notärzte, vier Wasserrettungs- und ebenso viele Hundestaffel-Einsatzgruppen sowie zwei bzw. in den Hochsaisonen drei Hubschrauber und 55 Bergrettungsgruppen. Den Landesrettungsverein ergänzen die Zivilschutz- und die verschiedenen Einsatzkräfte der Ordnungskräfte.
Dieses Geflecht aus ineinandergreifenden Organisationen wird koordiniert von der Verkehrsmeldezentrale, dem Landesfunkdienst, dem Landeswetterdienst und einer Landesnotrufzentrale, die künftig unter der gemeinsamen Nummer 112 noch effizienter sämtliche örtlichen, landesweiten und nationalen Einsatz- und Ordnungskräfte organisieren wird.
Seit dem 1. Jänner dieses Jahres sind die Landesabteilung Wasserschutzbauten, die Landesabteilung Brand- und Zivilschutz und die Berufsfeuerwehr Bozen unter dem Dach der Agentur für Bevölkerungsschutz vereint, um Synergien, fachliche Kompetenzen und vorhandene Ressourcen noch effizienter nutzen zu können, wie Zivilschutzlandesrat Arnold Schuler unterstreicht. Die Agentur hat an die 500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.
Der Sonderbetrieb für Bodenschutz, Wildbach- und Lawinenverbauung des Landes Südtirol befasst sich mit der Projektierung und Ausführung der Regulierungs- und Schutzbauten an den Wasserläufen sowie der Stabilisierung von Hängen und dem Lawinenschutz. Der Sonderbetrieb beschäftigt rund 80 Techniker und Verwaltungsbedienstete sowie an die 200 Bauarbeiter. Die Techniker sind für die Vermessungen, die Ausarbeitung der Projekte, die Bauleitungen und die Durchführung der Abnahmeprüfungen zuständig. Die Bauarbeiter führen die Arbeiten durch, sie kommen aus allen Teilen Südtirols und sind auf 30 Mannschaften aufgeteilt.
“Hundertprozentige Sicherheit vor Naturgefahren wird es gerade in einem Berggebiet wie dem unseren nie geben”, betont Landesrat Schuler. Deshalb gilt es, wieder verstärkt ein Bewusstsein für Naturgefahren zu entwickeln und auch dafür, dass man auch selbst immer Verantwortung für den eigenen Schutz trägt.
Bewusst wurde – wie bereits angekündigt – der morgige Internationale Tag der Katastrophenvorbeugung für den Zivilschutz-Probealarm in Südtirol ausgewählt: Über alle mehr als 500 Sirenen in Südtirol erklingt am morgigen Donnerstag kurz nach 10.00 Uhr das einheitliche Zivilschutzsignal “Alarm”, ein einminütiger auf- und abschwellenden Heulton. Ziel dieses landesweiten Zivilschutz-Probealarms ist es, die Bevölkerung mit dem Zivilschutzsignal vertraut zu machen, das Bevölkerungs-Informations- System mit den Hörfunksendern zu testen und die Funktionstüchtigkeit der technischen Anlagen zu überprüfen. Da es sich um eine Übung handelt, sollen keine Notrufnummern angerufen werden.