Von: mk
Bozen – Im Umfeld des „Electric Carnival Festivals“, das am Donnerstag von 12.00 bis 20.00 Uhr in der Bozner Stadthalle über die Bühne ging, füllten sich einige Jugendliche ordentlich mit Alkohol ab. Die Notrufzentrale verbuchte mehrere Einsätze. Die Veranstalter mussten nach der Veranstaltung Dreck und Müll vor der Halle wegräumen und beklagen sich über mangelnden Dialog mit den Behörden, berichtet das Tagblatt Dolomiten.
Wenige Tage vorher verhängten Quästur und Gemeinde ein striktes Alkoholverbot für die Veranstaltung. Weil das Festival am helllichten Tag stattfinde, bestehe die Gefahr, dass Minderjährige an Alkohol gelangen, den vorher Volljährige gekauft haben und dann weitergeben, lautete die Begründung. In der Vergangenheit sollen sich einige Minderjährige ins Koma getrunken haben.
Die Veranstalter hatten entgegnet, es bestehe die Gefahr, dass die Jugendlichen das Verbot umgehen, indem sie in Supermärkten Alkohol kaufen und diesen dann vor dem Eintritt oder in Pausen unkontrolliert im Freien trinken. Offenbar ist es dazu auch gekommen.
In den Supermärkten in der Reschenstraße waren Gruppen von Jugendlichen auf Einkaufstour unterwegs. Nachdem sie die Getränke auf der Straße konsumiert hatten, blieben in der ganzen Umgebung rund um die Stadthalle Flaschen und Müll liegen.
Johannes Casera, einer der Organisatoren, ist überzeugt, dass der Alkoholkonsum beim Festival selbst sehr viel sicherer über die Bühne gegangen wäre. „Wenn es das Verbot nicht gegeben hätte, wäre die Situation rund um die Stadthalle eine andere gewesen“, erklärt er gegenüber den „Dolomiten“.
Zunächst werde genauestens kontrolliert, dass nur Volljährigen Alkohol verabreicht wird. Am Eingang würden Voll- und Minderjährigen unterschiedliche farbige Bänder verabreicht. An der Bar müsse dieses Band gezeigt werden.
Nur wer die richtige Farbe hat, erhält auch alkoholische Getränke. „Außerdem befinden sich erfahrene Sicherheitsleute und zahlreiche Freiwillige des Roten Kreuzes in der Nähe, falls es zu Schwierigkeiten kommen sollte oder jemand Hilfe braucht. Schließlich werden nur Plastikbecher vergeben. Dadurch ist die Verletzungsgefahr im Vergleich zu der Straße um ein vielfaches geringer“, erklärt Casera gegenüber den „Dolomiten“.
Der Alkoholkonsum in der kontrollierten Umgebung des Events sei seiner Ansicht nach um einiges sicherer. Das habe auch der Abend auch bewiesen: Bei der Veranstaltung selbst habe es keine Schwierigkeiten gegeben. Der Sicherheitsdienst habe hervorragend gearbeitet und gemeinsam mit der Stadtpolizei Bozen die Menschenmassen bestens unter Kontrolle gehabt.
Die zahlreichen Flaschen und der Müll auf den umliegenden Straßen mussten die Veranstalter bis tief in die Nacht selbst aufräumen. „Niemand von jenen, die für das Alkoholverbot und also auch den Großteil des Mülls verantwortlich waren, fand sich nach dem Event bereit, die Straßen zu säubern“, betont Casera laut „Dolomiten. Die Veranstalter entschuldigen sich außerdem bei den Anrainern für Müll, den sie möglicherweise übersehen haben.
Angesichts einiger schwarzer Schafe unter den Jugendlichen werde es immer schwieriger, solche Veranstaltungen zu organisieren, meint Casera. Er fordert außerdem einen Dialog mit den Behörden, ob es Alkoholverbot gibt, oder nicht. „Ansonsten werden Events wie dieses bald von der Bildfläche verschwinden“, erklärt er laut dem „Dolomiten“-Bericht.