Angst vor Impfung nehmen – ein Kommentar

Kein Grund zur Sorge

Donnerstag, 15. April 2021 | 09:39 Uhr

Von: ka

Bozen – Trotz der Polemiken und Zweifel um die Nebenwirkungen des Impfstoffs von AstraZeneca und – seit drei Tagen – des Vakzins von Johnson & Johnson will die Regierung streng Kurs halten.

Ziel ist es, dank der Verfügbarkeit von Millionen von Impfdosen bis Anfang des Sommers zumindest die gefährdeten Teile der italienischen Bevölkerung durchzuimpfen, den Einstieg in eine „neue Normalität“ nicht zu verpassen und die Rückkehr zu einem unbeeinträchtigten Wirtschaftsleben einzuleiten.

APA/APA/AFP/FREDERIC J. BROWN

Das ist auch bitternötig. Die sich häufenden, mehr oder minder gewaltsam verlaufenden Protestkundgebungen zeigen, dass vielen italienischen Kleinunternehmern – seien es nun Gastronomen, Händler oder Handwerker – aber auch vielen Bürgern nach einem Jahr Pandemie das Wasser endgültig bis zum Hals steht.

ANSA/ANGELO CARCONI

Im Gefolge der italienischen Impfkampagne hofft Südtirol für seinen Impffleiß mit Lockerungen belohnt zu werden. Der Plan der Landesregierung und vieler Wirtschaftszweige, nach der Impfung der älteren Mitbürger mit der Verabreichung der Vakzine an die mitten im Leben stehenden Südtiroler fortzufahren, stößt auch in Rom auf viel Wohlwollen.

Leider tragen Meldungen über die Sicherheit der Impfstoffe, die in einem Teil der Öffentlichkeit die Angst vor der Corona-Schutzimpfung schüren und natürlich Wasser auf die Mühlen der Impfgegner sind, wenig dazu bei, die Rückkehr zu einem normalen Leben zu erleichtern.

ANSA/GIUSEPPE LAMI

Südtirol ist ein kleines Land mitten in den Alpen, das mit dem Norden und dem Süden wirtschaftlich und kulturell eng in Verbindung steht. Wir steigen aus dieser Krise nur gemeinsam mit unseren Nachbarn aus.

Bei aller oftmals durchaus berechtigten Kritik an der Corona-Politik des Landes oder an der Informationspolitik der Arzneimittelbehörden sollte immer auch bedacht werden, dass nicht zuletzt vom Gelingen der Impfkampagne abhängt, ob der Ausstieg aus der Covid-19-Notlage Realität wird.

Bezirk: Bozen