Von: mk
Leifers – Im vergangenen April hat die Freiwillige Feuerwehr von Leifers mit einer aufsehenerregenden Tierrettung für Schlagzeilen gesorgt: Ein Goldschakal hatte sich zwischen die Gitterstäbe eines Zaunes gedrängt und war hängengeblieben. Nun stellt sich heraus: Happy End hat die Geschichte keines.
Nachdem die Feuerwehr das Tier dem freiwilligen Jagdaufseher übergeben hatte, wurde es getötet. Der Kadaver wurde anschließend in einer Schlucht entsorgt. Dies schreibt Forstwirtschaftslandesrat Arnold Schuler in der Antwort auf eine Landtagsanfrage des Abgeordneten Alessandro Urzì.
Dieser hatte sich nach dem weiteren Schicksal des Tieres erkundigt. Zur Vorgeschichte: Wie die Ermittlungen der Forstbehörde ergaben, hatten am 13. April gegen 11.00 Uhr zwei Jugendliche den Goldschakal beobachtet, der in Richtung Steinmannwald die Flucht ergriff. Dabei bemerkten die Jugendlichen, dass das Tier humpelte. Vermutlich war es von einem Auto angefahren worden.
Bei seinem Fluchtversuch blieb der Schakal zwischen den Gitterstäben des Zaunes hängen, bis er von der Feuerwehr befreit wurde. Anschließend wandten sich die Retter an das Tierheim in der Sill. Doch der Verantwortliche erklärte, dass das Tierheim nicht die nötige Kompetenz zur Pflege von Wildtieren habe.
Nachdem der zuständige Jagdaufseher nicht zur Verfügung stand, da er im Urlaub war, wurde der freiwillige Jagdaufseher von Leifers verständigt. Ihm händigten die Wehrmänner den verletzten Goldschakal in einem Karton aus.
Schulers Antwort zufolge wird vermutet, dass der Goldschakal mit einem Fuchs verwechselt und darauf erschossen wurde, zumal das Tier nicht mehr flüchten konnte und vermutlich wenig Überlebenschancen in freier Wildbahn gehabt hätte. Trotz allem liege der Verdacht auf eine Straftat vor, den die Forstbehörde dem zuständigen Gericht gemeldet habe, erklärt Schuler. Laut dem Landesrat handelt es sich mit Sicherheit um einen Goldschakal. Einem Gesetz aus dem Jahr 1992 zufolge gilt der Goldschakal als geschützte Art.
Urzìs Reaktion auf die Antwort fiel harsch aus: Er hoffe, dass die Justiz sich der Sache angemessen annehme und dass eine exemplarische Strafe verhängt werde. Es sei inakzeptabel, dass ein verletztes Wildtier keine Pflege erfahre und nicht wieder in die Freiheit ausgesetzt werde. Stattdessen werde es wie Abfall in einer Schlucht entsorgt. Der Landtagsabgeordnete fordert ein Pflegezentrum für verletzte Wildtiere in Südtirol.