Internationales unibz-Projekt

KI und Co fürs Waldmonitoring und zur Bekämpfung des Klimawandels

Donnerstag, 20. März 2025 | 15:12 Uhr

Von: mk

Bozen – Nachhaltiges Waldmonitoring wird durch den Einsatz von zoomorphen Robotern, Drohnen, künstlicher Intelligenz und 3D-Karten ermöglicht. Diese innovativen Technologien sind Teil zukunftsweisender Forschungsprojekte, die derzeit an den Fakultäten für Ingenieurwesen sowie Agrar-, Umwelt- und Lebensmittelwissenschaften der Freien Universität Bozen in Zusammenarbeit mit anderen europäischen Universitäten durchgeführt werden. Aktuell laufen drei Projekte, bei denen die unibz eine führende Rolle spielt: Digiforest, iNEST und Forma. Alle drei Projekte nutzen innovative Werkzeuge, um Daten zur Funktionsweise von Waldressourcen zu erheben und zu analysieren.

Matteo Vegetti/unibz

Wälder leisten eine entscheidende Rolle im Kampf gegen den Klimawandel, doch ihr großflächiges Monitoring stellt eine komplexe Aufgabe dar. Im Projekt Digiforest, das im Rahmen des EU-Programms Horizon Europe – Research and Innovation Actions gefördert wird, werden Lösungen entwickelt, um diese Herausforderung zu bewältigen. Es handelt sich dabei um ein technologisches System, das auf Robotern basiert, die präzise 3D-Daten über Wälder und einzelne Bäume erfassen, um den Einsatz autonomer Harvester – spezieller Holzerntemaschinen – zu ermöglichen. Ziel des Projekts ist es, dreidimensionale Darstellungen von Wäldern zu erstellen, um Waldbesitzer, Landbewirtschafter und politische Entscheidungsträger bei der Bewirtschaftung zu unterstützen. Für diese Forschung arbeitet Die Freie Universität Bozen mit renommierten Partnern zusammen, darunter Universität Trient, TU München, Universität Oxford und ETH Zürich. In den nächsten Monaten sind im Rahmen des Projekts verschiedene Feldversuche geplant, um die Wirksamkeit der vorgeschlagenen Lösungen zu überprüfen.

Die Aktivitäten im iNEST-Konsortium (Interconnected Nord-Est Innovation Ecosystem), das Teil des PNRR ist, stellen eine weitere interdisziplinäre Initiative dar und unterstützen die Universität bei der Weiterentwicklung des Waldmonitoring. Dies geschieht durch die Einrichtung von Testgebieten und die Entwicklung von Methoden, um Technologien und Algorithmen zu testen. Dadurch wird die Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Fachbereichen gefördert und die Bedeutung der angewandten Forschung sowie des Technologietransfers gestärkt.

2025 gestartet wurde darüber hinaus das Projekt FORMA, bei dem Drohnen und zoomorphe Roboter eingesetzt werden, um Walddaten zu sammeln und den Waldbestand noch genauer zu erfassen. Dank dieser Technologien können Wälder nun mit einer bislang unerreichten Detailgenauigkeit kartiert werden, was wertvolle Informationen für eine nachhaltige und an das sich verändernde Klima angepasste Bewirtschaftung liefert.

Ein gemeinsames Merkmal all dieser Projekte ist die Nutzung der LiDAR-Technologie, einem System, das Laserimpulse nutzt, um Entfernungen zu messen und detaillierte Karten der Umgebung zu erstellen. Diese Technologie ermöglicht die Rekonstruktion von Wäldern in 3D und liefert genaue Informationen über die Beschaffenheit des Geländes und der Vegetation. Die gesammelten Daten werden mit Algorithmen der von künstlicher Intelligenz analysiert, um detaillierte Modelle zur Unterstützung der Waldbewirtschaftung zu erstellen. Dadurch lassen sich forstwirtschaftliche Maßnahmen auf der Grundlage genauer Schätzungen planen, um die Fähigkeit der Wälder zur Kohlenstoffspeicherung zu stärken. Gleichzeitig liefern sie eine wissenschaftliche Basis für nachhaltige Strategien und Klimaschutzmaßnahmen.

„Die zunehmende Komplexität der Umweltveränderungen erfordert eine multidisziplinäre und grenzüberschreitende Forschung, die die Besonderheiten unserer Region berücksichtigt“, erklärt Enrico Tomelleri, Professor an der Fakultät für Agrar-, Umwelt- und Lebensmittelwissenschaften der unibz, der die Forschungsprojekte koordiniert.

Bezirk: Bozen

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