Von: mk
Bruneck/Bozen – Untersuchungsrichterin Elsa Vesco hat am Freitag die U-Haft für den 28-jährigen Marokkaner bestätigt, der als mutmaßlicher Komplize der Kindesentführung in Bruneck gilt. Der Vorfall hatte sich bekanntlich am Dienstag ereignet.
Der Vater des Zweijährigen, ein 33-jähriger Marokkaner, der in der Gegend von Hannover ansässig ist, hatte beim Treffen die Sozialassistentin zur Seite geschubst und das Kind an sich gerissen. Anschließend setzte er sich ans Lenkrad und wurde auf der Höhe der Mülldeponie in Percha in einen Unfall verwickelt.
Sein 28-jähriger Begleiter, der in Deutschland um Asyl angesucht hat, saß auf dem Rücksitz – mit dem Zweijährigen auf dem Schoß. Bei dem Unfall wurden er und das Kind durch die Windschutzscheibe aus dem Wagen geschleudert.
Der Bub wurde im Bozner Krankenhaus einem delikaten chirurgischen Eingriff an den Beinen unterzogen. Sein Zustand ist kritisch, allerdings schwebt er nicht in Lebensgefahr.
Der Vater des Kindes befindet sich unterdessen im Spital in Bruneck. Er wurde am Fußgelenk operiert. Derzeit wird er von den Carabinieri streng bewacht. Wie die Nachrichtenagentur Ansa schreibt, soll er am Dienstag vor Gericht erscheinen, wo auch in seinem Fall die U-Haft bestätigt werden soll.
Den beiden Männern wird Widerstand gegen die Staatsgewalt, fahrlässige Körperverletzung und Kindesentführung vorgeworfen.