Von: luk
Bozen – Ein benzinbetriebener Stromaggregat kostete sechs Teenagern aus dem fränkischen Arnstein das Leben. Das schlimme Ereignis hat auch in Südtirol für große Erschütterung gesorgt.
Über die Entstehung von Kohlenstoffmonoxid und dessen Gefahren klärt Stefan Theil, Obmann der Hafner im lvh auf.
Herr Theil, zunächst ging das Gerücht um, dass ein Holzofen Auslöser des schrecklichen Unfalls war. Warum haben Sie dies von vornherein ausgeschlossen?
Sofern ein mit Holz betriebener Ofen defekt ist, bilden sich immer wahrnehmbare Rauchgase d.h. Gase, die man entweder sieht oder riecht und man so rechtzeitig die Gefahrenzone verlassen und entsprechende Gefahrenmeldung machen kann. Kohlenmonoxid hingegen ist absolut geruchs- und geschmackslos. Gerade deshalb ist das Gas für den Menschen so hochgradig gefährlich. Insofern konnte es sich in diesem Fall nicht um einen Holzofen handeln.
Wie kann es überhaupt zur Rauchgasentwicklung kommen?
Wenn Heizgeräte zum Beispiel nicht korrekt installiert wurden, falsch gewartet werden oder schlichtweg defekt sind. Im diesjährigen klirrend kalten Winter wurden vielfach alte und seit geraumer Zeit außer Betrieb stehende Anlagen wieder benutzt, um die sonst übliche Innenraumtemperatur zu erreichen. Aus Sicherheitsgründen ist vor Inbetriebnahme solcher Heizanlagen unbedingt eine Überprüfung über die korrekte Funktionstüchtigkeit durch den Fachmann erforderlich.
Wie verhält man sich im Fall von Gasaustritten, sofern bemerkbar?
Auf keinen Fall den Ofen weiter beheizen, sofort die Feuerwehr rufen und anschließend die Anlage umgehend von Experten überprüfen lassen.
Wie können Gasaustritte vermieden werden?
Heizanlagenbetreiber sollten sich von vornherein an einen Fachmann wenden, der den Anschluss des Gas-, Holz- oder Pelletofen übernimmt und die Verantwortung über die korrekte Wartung der Heizanlage innehat. Eine aufmerksame Handhabung und regelmäßige Kontrolle können Unfälle vermeiden und Sicherheit gewähren.