Von: luk
Trient/Bozen – Die Bahnpolizei hat in Trient eine 35-jährige Nigerianerin wegen Drogenbesitzes verhaftet.
Die Frau verhielt sich auf ihrer Fahrt im Zug mit Ziel in München verdächtig. Bei einer Kontrolle der Exekutivbeamten war sie nervös und wurde schließlich gebeten, auszusteigen.
Da die Ordnungshüter auch bei einer genauen Durchsuchung nichts Verdächtiges finden konnten, die Frau aber weiter ein sonderbares Verhalten an den Tag legte, wurde sie zu einer radiologischen Untersuchung ins Krankenhaus nach Trient gebracht.
Dort sollte sich bestätigen, dass die Bahnpolizisten einen guten Riecher hatten. Im Magen der Frau waren deutlich Fremdkörper zu entdecken.
Am Ende stellte sich heraus, dass die 35-Jährige 103 Kokain-Pellets mit einem Gesamtgewicht von 1.200 Gramm verschluckt hatte.
Welchen Bestimmungsort das Suchtgift haben sollte, ist nicht bekannt. Auf jeden Fall wäre die Frau mit Wohnsitz Mailand aber mit dem Zug durch Südtirol gefahren.
Die mutmaßliche Drogenkurierin wurde festgenommen und ins Frauengefängnis nach Trient überstellt.
Das passiert, wenn Kokain-Pellets im Körper eines Drogenkuriers platzen
Sogenannte Bodypacker gehen mit jeder Schmuggelreise ein großes Risiko ein. Bricht die Hülle eines solchen Kokain-Päckchens auf, entleert sich das darin enthaltene Suchtgift schlagartig in den Körper des Schmugglers. Dieser bricht daraufhin zusammen und es entwickelt sich oft auch Schaum vorm Mund. Dieses Geschäft kann profitabel aber auch tödlich sein.
Im Normalfall verlassen die kleinen Drogenpakete den Körper des Drogenkuriers über den Stuhlgang. Sie haben die perfekte Form zum Ausscheiden und können auch der Magensäure standhalten.
Geht die Schmuggelreise allerdings schief, können Mediziner nur schwer herausfinden, welche Substanz der Kurier zu sich genommen hat. Denn entweder ist die Person bewusstlos, oder unwillig, es zu verraten.
Für Ärzte ein schwieriges Unterfangen. Manche Drogenkuriere haben nämlich mehr Angst davor, mit den Drogen erwischt zu werden, als zu sterben.
Wenn das Kokain sich im Körper verteilt hat, dann hat es meist eine gefäßverengende Wirkung. Herzinfarkt und zerebrale Gefäßverengung sind die häufigsten Todesursachen in solchen Fällen.