Eltern in Sorge - Quästor mit Schwerpunktkontrollen

Koks und Alk in der Unterrichtspause: Exponentielle Zunahme

Dienstag, 12. März 2024 | 09:54 Uhr

Von: luk

Bozen – Am Montagvormittag hat Bozens neuer Knallhart-Quästor Paolo Sartori – wie berichtet – Kontrollen an und um Schulen in Meran un Bozen durchgeführt.

Dies kam nicht von ungefähr. Es gab im Vorfeld mehrere Hinweise besorgter Eltern, die die Präsenz der Ordnungskräfte vor Schulen forderten. Denn offenbar haben Drogendealer abseits der bekannten Umschlagplätze die Umgebung von Schulen entdeckt, um ihre Rauschmittel zu verkaufen. Gezielt würden Schüler angesprochen und damit unter Umständen in einen gefährlichen Sog aus Drogen und Kriminalität gezogen.

Bettina Meraner, die Primarin vom Dienst für Abhängigkeitserkrankungen, erklärt gegenüber der Zeitung Alto Adige, dass tatsächlich Grund zur Sorge bestehe. Kokain und Opiate, aber auch Alkohol würden quasi zwischen der einen und der anderen Pause oder der Mittagspause von Schülern konsumiert. Allein in Bozen betreue der Dienst für Abhängigkeitserkrankungen derzeit 120 Jugendliche und junge Menschen unter 25 Jahren, die auf den Rauschmitteln hängen geblieben sind. Dabei handle es sich in vielen Fällen um Kinder aus gutem Haus mit den besten Voraussetzungen für einen erfolgreichen Start ins Leben.

Meraner spricht von einer exponentiellen Zunahme des Drogenkonsums unter Jugendlichen nach dem Corona-Lockdown. Die Visiten beim Dienst für Abhängigkeitserkrankungen hätten sich verfünffacht. Doch auch Erwachsene suchen laut der Expertin vermehrt in Drogen und Alkohol einen Fluchtweg aus der Realität.

Um diese Entwicklung unter Schülern einzudämmen, wollen die Polizeikräfte in der Provinz Bozen die Kontrollaktivität an den Schulen in den nächsten Wochen fortsetzen.

Ohnehin beabsichtigt Quästor Paolo Sartori, seine harte Linie beibehalten zu wollen. Er erklärt, dass dies nicht seine erste Stelle als Quästor sei. So sehe seine Arbeitsweise aus.

Bezirk: Bozen