Von: mk
Bozen – Der Pkw ist bei der Autobahnmautstelle in Bozen Süd beschlagnahmt worden. Ein 25-jähriger Tunesier, der am Steuer saß und seit Kurzem im Überetsch lebt, wurde festgenommen. Im Wagen fanden die Ermittler der Finanzpolizei eine beachtliche Menge an Drogen.
Der Pkw war im Rahmen einer Routinekontrolle untersucht worden. Wie die Finanzpolizei mitteilt, schöpften die Beamten deshalb Verdacht, weil der Mann kurz anhielt, bevor er die Maut bezahlte, und versuchte, so entfernt wie möglich am Streifenwagen vorbei zu fahren. Mithilfe von Spürhund Easton stießen die Ermittler auf 30 Haschischkuchen in einer Tasche im Kofferraum unter dem Reserverad. Insgesamt handelt es sich um rund drei Kilogramm.
Auf der Beifahrerseite befand sich in einem Zwischenraum unter dem Armaturenbrett hingegen eine weitere Packung, die rund einen Kilo Kokain enthielt. Bei der Wohnungsdurchsuchung entdeckte die Finanzpolizei weitere 30 Gramm Kokain, eine Präzionswaage, 4.000 Euro in bar und über 100 Gramm Mannitol – eine sußliche Substanz, womit das Koks mutmaßlich verschnitten werden sollte.
Man rechnet, dass die Drogen in Südtirol verkauft werden sollten und vermutlich Erträge bis zu über 150.000 Euro eingebracht hätten.
Der Mann hat bislang keine Vorstrafen und galt als unverdächtig. Trotz allem riskiert er nun für den Verkauf von schweren Drogen wie Kokain eine Haftstrafe von acht bis 20 Jahren sowie eine Geldstrafe von 25.822 bis 258.228 Euro. Im Fall von leichten Drogen drohen hingegen Haftstrafen von zwei bis sechs Jahren und eine Geldbuße von 5.164 bis 77.468 Euro.
Der 25-Jährgie wurde ins Bozner Gefängnis überstellt.
Den Ermittlern zufolge steigt die Anzahl der Drogenkonsumenten, und zwar nicht nur in den Städten, sondern auch in der Peripherie des Landes. Auch die Anzahl der Beschlagnahmen nimmt. Zudem werden die Konsumenten immer jünger. Menschen, die im Sozialbereich arbeiten, stellen oft eine ähnliche Entwicklung fest.
