3.000 Euro Stundenlohn unrechtmäßig erhalten

Krankenhausarzt macht ständig blau – Ermittlungen der Finanzpolizei

Donnerstag, 06. Februar 2025 | 09:59 Uhr

Von: mk

Brixen – Die Brixner Finanzpolizei hat über mehrere Wochen hinweg gegen einen Südtiroler Arzt ermittelt und zahlreiche Fälle von unentschuldigter Abwesenheit vom Arbeitsplatz dokumentiert.

Demnach soll der Arzt zwar eingestempelt haben, um seine Anwesenheit im Krankenhaus zu bestätigen. Anschließend hat er seinen Arbeitsplatz verlassen und ist erst nach mehreren Stunden zurückgekehrt – meist erst zum Zeitpunkt, an dem seine Schicht endete und er wieder ausstempeln musste.

In welchem Spital genau sich die Vorfälle zugetragen haben, ist nicht bekannt. Die Untersuchung, die von der Bozner Staatsanwaltschaft geleitet wird, kam ins Rollen, nachdem der Sanitätsbetrieb Meldung erstattet hatte. Bei den Kontrollen zur Arbeitszeiterfassung waren mehrere Unregelmäßigkeiten festgestellt worden.

Die von den Beamten durchgeführten Ermittlungen bestätigten den Verdacht und ermöglichten die Dokumentation von 24 Fällen unentschuldigten Fehlens, was 49 nicht geleisteten Arbeitsstunden entspricht. Die Finanzpolizei hatte den Arzt über einen längeren Zeitraum beschattet.

Der Arzt wandte verschiedene Strategien an, um sich seinen Dienstpflichten zu entziehen. In mehreren Fällen hatte er angegeben, sich für etwas mehr als eine halbe Stunde entfernt zu haben. Er behauptete, die Zeit für einen schnellen Imbiss zu benötigen, und reichte darauf eine Kostenerstattung fürs Mittagessen ein.

Wie die Finanzpolizei durch eine Überprüfung der Rechnungen feststellte, hatte sich die Fehlzeit weit über diesen kurzen Zeitraum hinaus ausgedehnt. Die Zeit, die auf den Kassenbons angegeben war, zeigte erhebliche Unstimmigkeiten im Vergleich zur tatsächlichen Anwesenheit auf.

In anderen Fällen, in der Regel am Freitagnachmittag, verließ der Mann nach der Mittagspause das Krankenhaus über einen Nebenausgang und erledigte verschiedene familiäre Angelegenheiten oder ging einfach nach Hause. Erst am späten Nachmittag kehrte er an seinen Arbeitsplatz zurück, um auszustempeln.

Für den Arzt gilt bislang noch die Unschuldsvermutung. In der Zwischenzeit wurde er wegen falscher Bescheinigung seiner Anwesenheit im Dienst und wegen schweren Betrugs angezeigt. Ihm wird vorgeworfen, vom Sanitätsbetrieb unrechtmäßig rund 3.000 Euro Stundenlohn erhalten zu haben.

Bezirk: Eisacktal

Kommentare

Aktuell sind 15 Kommentare vorhanden

Kommentare anzeigen