Von: mk
Bozen – Acht Professoren haben sich als Nebenkläger in das Verfahren gegen den ehemaligen Direktor der Landesberufsschule für Sozialberufe „Levinas“ in Bozen, Giorgio Bissolo, eingelassen. Am Dienstag startete der Prozess am Bozner Landesgericht.
Laut den Vorwürfen soll der Direktor Professoren, die nicht mehr in seiner Gunst standen, beruflich Steine in den Weg gelegt haben – bis hin zum Verlust des Arbeitsplatzes. Ermittelt wurde wegen Amtsmissbrauchs und Falschbeurkundung.
Die Professoren, die von den Anwälten Gino Azzaro und Marco Formisani vertreten werden, verlangen Schadensersatz in der Höhe von 5.000 bis 15.000 Euro. Insgesamt kommt eine Summe von rund 100.000 Euro zusammen.
Drei Professoren, die am Dienstag ausgesagt haben, hatten herausgefunden, dass sie durch externe Lehrkräfte ersetzt worden waren. Teilweise soll der Ersatz sogar schlechter qualifiziert als die ursprünglichen Lehrkräfte gewesen sein.
Um Ansehen beim Direktor zu verlieren, sei nicht viel nötig gewesen. Einfache Kritik soll oft gereicht haben.
So hatten einige Lehrpersonen nach der Anbringung von Überwachungskameras aufgrund von einigen Vandalismus-Vorfällen ihr Unbehagen bekundet und Zusicherungen in Zusammenhang mit der Verwendung der Aufnahmen verlangt. Der Direktor soll allerdings Gesprächen ausgewichen sein und darauf verwiesen haben, dass die Maßnahme im Rahmen des Gesetzes liege.
Kritik gab es auch in Zusammenhang mit einigen Bewertungsgesprächen – und weil die Schule stets abgeschlossen wurde und man beim Eintritt klingeln musste. Als einige Lehrpersonen sich wegen ihres Wunsches nach mehr Transparenz an die Gewerkschaft wandten, sollen laut Anklage die beruflichen Beziehungen endgültig in die Brüche gegangen sein.
Die Anwälte Matteo Nicoli und Stefano Caloi, die den Direktor vertreten, halten die Anklage hingegen für unbegründet.