Von: luk
Bozen – In den späten Abendstunden des Sonntags erreichte die Notrufzentrale ein Anruf, der aufhorchen ließ. Ein Mann meldete, er sei in der Frontkämpferstraße in Bozen nahe des Aldi-Supermarktes in der Freiheitsstraße von einigen Jugendlichen belästigt und angegriffen worden. Die Polizei reagierte sofort und eilte zum angegebenen Ort.
Vor Ort angekommen, fanden die Polizisten jedoch keine Spur von den vermeintlichen Angreifern. Stattdessen stand nur der Anrufer, der 67-jähriger Bozner M. G., mit einem ziemlich wirren und widersprüchlichen Bericht da. Die Beamten beschlossen, die Sache genauer zu untersuchen und herauszufinden, wer dieser Mann eigentlich war.
Zu ihrer Überraschung stellten sie fest, dass M. G. eine beeindruckende Liste von Vorstrafen aufzuweisen hatte: von Hehlerei über Widerstand gegen die Staatsgewalt bis hin zu Diebstahl und Hausfriedensbruch. Und als ob das nicht genug wäre, stand er auch noch auf der Fahndungsliste. Ein Haftbefehl der Staatsanwaltschaft von Venedig lag vor, da er eine Strafe von einem Jahr und acht Monaten wegen Hehlerei absitzen sollte.
Der Mann, der gerne am Mazziniplatz herumlungerte und dort für Ärger sorgte, war den Behörden bereits bekannt. Erst im Mai war er einer Polizeikontrolle entkommen und hatte dabei einen Beamten der Stadtpolizei verletzt, was ihm eine offizielle Verwarnung durch Quästor Paolo Sartori, eingebracht hatte.
Am Ende dieser kuriosen Wendung landete M. G. nicht wie erwartet als Opfer im Polizeibericht, sondern wurde verhaftet und ins Bozner Gefängnis gebracht, wo er nun seine Strafe absitzen wird.