Verstärkte Kontrollen in Bozen

Ladendieb belügt die Polizei – Quästor greift durch

Montag, 26. August 2024 | 10:19 Uhr

Von: mk

Bozen – Ab Freitag hat die Polizei über das Wochenende hinweg verstärkte Kontrollen in Bozen durchgeführt.

Konzentriert war das Aufgebot der Ordnungskräfte unter anderem am Mazzini-Platz, in der Kapuzinergasse, in der Perathoner-Straße, im gesamten Stadtzentrum und in der Südtiroler Straße. In Zusammenarbeit mit der Bahnpolizei haben die Beamten auch das Bahnhofsviertel und dessen Umgebung unter die Lupe genommen. An vier Stellen fanden Verkehrskontrollen statt.

Besonderes Augenmerk schenkten die Beamten verlassenen Gebäuden, wo Obdachlose und Kriminelle Unterschlupf suchen. Auch in Einkaufszentren patrouillierten die Polizisten.

Insgesamt wurden sechs öffentliche Lokale und 75 Fahrzeuge überprüft sowie 297 Personen identifiziert. 134 davon stammen aus dem Ausland, 122 sind bereits vorbestraft oder polizeibekannt.

Am späten Samstagnachmittag ist die Polizei im Geschäft einer internationalen Modekette im Stadtzentrum eingeschritten, weil ein 23-jähriger Marokkaner Waren an der Kasse vorbeigeschleust hat, ohne dafür zu bezahlen.

Dem Mann, der keine Ausweispapiere bei sich hatte, wurden auf der Quästur die Fingerabdrücke abgenommen. Bei seiner Identifizierung stellte sich heraus, dass er bereits vorbestraft ist. Die Polizei hat den Mann wegen versuchten Diebstahls und der Angabe einer falschen Identität angezeigt. Offenbar hat er die Polizisten nicht die Wahrheit darüber gesagt, wer er ist. Quästor Paolo Sartori hat die Aufhebung seines Schutzstatus beantragt, um den 23-Jähirgen in der Folge abzuschieben.

Unter der Talferbrücke hat die Polizei hingegen den 20-jährigen Marokkaner E.F.O. aufgegriffen. Der junge Mann ist bereits mehrfach vorbestraft – unter anderem wegen Raubüberfalls, schwerer Sachbeschädigung, Bedrohung und Widerstands gegen die Staatsgewalt. In seinem Fall hat der Quästor ein Dekret zur Abschiebung unterzeichnet und die Überstellung in ein Abschiebezentrum bei Görz angeordnet.

Sartori hat am Wochenende außerdem vier Personen ein Aufenthaltsverbot für die Stadt Bozen erteilt – mit einer Gültigkeit von drei Jahren. Zudem unterzeichnete der Quästor vier weitere Dekrete zur Abschiebung. Sollten die Betroffenen innerhalb von sieben Tagen das Land nicht verlassen, werden sie bei der Staatsanwaltschaft angezeigt und in ihre Heimat überführt.

In drei Fällen hat der Quästor mündliche Verwarnungen ausgesprochen, wie dies vom Kodex der Antimafia-Gesetze vorgesehen ist. Die Maßnahme wird in der Regel bei Personen ergriffen, die bereits vorbestraft sind und als sozial gefährlich gelten.

Bezirk: Bozen