Von: Ivd
Bozen – Ein 38-jähriger Mann hat am helllichten Tag in einem Geschäft im Stadtzentrum von Bozen Sportartikel gestohlen und anschließend versucht, vor der Polizei zu fliehen. Die Beamten nahmen ihn fest, nachdem er sich heftig gegen seine Festnahme gewehrt hatte.
Wie die Polizei berichtet, war am frühen Nachmittag eine Meldung über einen laufenden Diebstahl bei der Notrufzentrale eingegangen. Der Verdächtige sei auf der Flucht in Richtung Bahnhof gewesen. Die Beamten trafen wenig später in der Rittner Straße auf einen Mann, der genau der Personenbeschreibung entsprach. Beim Erblicken der Polizei habe der Verdächtige sofort versucht, die Kontrolle zu umgehen und sei in die Büros einer Freiwilligenorganisation geflüchtet, unter dem Vorwand, die sanitären Anlagen benutzen zu müssen.
Toilette rettet ihn nicht
Nachdem der Mann sich längere Zeit in den Toiletten eingeschlossen hatte, entschieden sich die Polizisten, ihn herauszuholen. Unter seiner Jacke fanden sie das gestohlene Kleidungsstück, das dem Sportgeschäft wenig später zurückgegeben wurde.
Weil der Verdächtige keine Ausweispapiere bei sich hatte, sollte er zur Identitätsfeststellung ins Polizeipräsidium gebracht werden. Dabei begann er laut Polizei, sich massiv zu wehren, schlug mit Fäusten und trat um sich, sodass die Beamten ihn fixieren mussten. Auch während des Transports habe der Mann die Trennscheibe im Einsatzfahrzeug derart heftig getreten, dass sie irreparabel beschädigt wurde.
Kein Unbekannter
Auf der Wache konnte der Verdächtige schließlich als S. M., ein 38-jähriger tunesischer Staatsbürger, identifiziert werden. Er soll im Besitz eines politischen Asylstatus gewesen sein und zuletzt in verschiedenen Kältenotunterkünften untergebracht gewesen sein. Zudem seien laut Polizei bereits Vorstrafen und polizeiliche Bekanntschaften wegen Eigentumsdelikten gegen ihn vermerkt. Anschließend wurde der Verdächtige wegen Widerstands und Gewalt gegen Amtspersonen, schweren Diebstahls und schwerer Sachbeschädigung verhaftet und in das Bozner Gefängnis überstellt.
Angesichts der Schwere der Vorfälle erklärte der Quästor von Bozen, Paolo Sartori, dass er umgehend die zuständige Flüchtlingskommission ersucht habe, den Asylstatus des Mannes zu widerrufen, um anschließend einen Ausweisungsbescheid zu erlassen.
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