Sicherheitsbeauftragter muss ins Bozner Spital

Ladendiebe wehren sich mit Faustschlag und Pfefferspray

Montag, 13. Januar 2025 | 11:30 Uhr

Von: mk

Bozen – Die Polizei ist in Bozen wegen einer Schlägerei in der Aldi-Filiale in der Freiheitsstraße eingeschritten. Beobachter hatten die einheitliche Notrufnummer 112 gewählt. Zu der Schlägerei soll es in Folge eines Ladendiebstahls gekommen sein.

Die Polizeibeamten, die mit einem Streifenwagen zum Supermarkt eilten, setzten sich unverzüglich mit dem Direktor der Filiale in Verbindung. Dieser verwies auf drei noch immer sehr aufgewühlte junge Männer, die ursprünglich Teil einer vierköpfigen Gruppe waren.

Laut Direktor soll die Gruppe den Diebstahl begangen und anschließend den Sicherheitsbeauftragten attackiert haben, wodurch es zur tätlichen Auseinandersetzung gekommen ist. Aus einem Ladendiebstahl wurde so ein mutmaßlicher Raubüberfall.

Kurz zuvor hatte ein Angestellter im Supermarkt beobachtet, wie drei junge Männer und eine junge Frau mehrere Flaschen alkoholischer Getränke und andere Waren in einem Rucksack versteckten.

Der Sicherheitsbeauftragte, der über den Vorfall informiert worden war, näherte sich dem Ausgang. Nachdem er festgestellt hatte, dass die Gruppe an der Kasse ohne Bezahlung vorbeigegangen war, stellte er die Beteiligten zur Rede.

Daraufhin reagierten die mutmaßlichen Ladendiebe mit Gewalt: Sie bedrohten den Sicherheitsbeauftragten zunächst verbal. Anschließend schubsten sie ihn von sich und verpassten ihm einen Faustschlag ins Gesicht. Außerdem setzten die Angreifer Pfefferspray ein.

Der Sicherheitsbeauftragte war damit außer Gefecht gesetzt. Der Mann musste ins Krankenhaus gebracht werden, wo ein Kiefertrauma auf der rechten Seite und die Entzündung seiner Augen festgestellt wurde.

Der jungen Frau war es unterdessen im Chaos gelungen, mit dem Rucksack, in dem sich ein Teil der Beute befand, die Flucht zu ergreifen.

Die drei Männer wurden von den Polizisten in Gewahrsam genommen und in den Streifenwagen gesetzt, um dann auf der Quästur identifiziert zu werden. Demnach handelt es sich bei den Betroffenen um den 22-jährigen Flüchtling K. N., aus Tunesien, um den 18-jährigen Tunesier L. S., der über keine Aufenthaltsgenehmigung verfügt, und um einen weiteren minderjährigen Landsmann.

Alle drei wurde wegen Raubes unter Arrest gestellt. Die Ermittlungen zur Identifizierung ihrer Komplizin dauern unterdessen noch an.

Quästor Paolo Sartori hat angesichts der Schwere des Vorfalls unverzüglich die zuständige territoriale Flüchtlingskommission aufgefordert, den Flüchtlingsstatus von K.N. zu widerrufen, um dessen Abschiebung zu veranlassen. Für L.S. hat Sartori hingegen umgehend ein Dekret zur Abschiebung unterzeichnet.

Bezirk: Bozen

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