Von: luk
Bozen – Die 68-jährige Laura Perselli aus Bozen ist vermutlich mit einem Seil erdrosselt worden. Darauf deuten die Wundmale am Hals der Leiche hin. Abwehrverletzungen wurden hingegen im Zuge der Autopsie nicht festgestellt, berichtet die Tageszeitung Alto Adige. Es ist also davon auszugehen, dass der Angriff für die Frau überraschend kam und sie womöglich ihren Täter gut kannte.
Am vergangenen Samstag hat der Gerichtsmediziner Prof. Dario Raniero die Autopsie durchgeführt. Bisher sind erst einige Details durchgesickert. Der offizielle Befund ist noch nicht bekannt. Der Zustand des Leichnams soll außerdem mit der Annahme übereinstimmen, dass die 68-Jährige seit dem 4. Jänner in der Etsch gelegen hat.
Die Erdrosselung eines Menschen mit einem Seil dauert im Durchschnitt rund 1,5 Minuten. Eine Zeit, in der der Täter die Zugkraft stets aufrechterhalten muss. Zudem deutet laut Experten die Verwendung eines Seils als Tatwaffe darauf hin, dass die Tat geplant war. Das deckt sich laut Alto Adige auch mit anderen schwerwiegenden Indizien, die gegen Benno Neumair (30) vorliegen sollen.
Dem Sohn, für den nach wie vor die Unschuldsvermutung gilt, wird bekanntlich vorgeworfen, seine Eltern am Abend des 4. Jänners getötet und die Körper dann in der Etsch südlich von Bozen entsorgt zu haben.
Die Staatsanwaltschaft geht derzeit von folgendem Szenario aus: Zunächst soll Peter Neumair (63) in der Wohnung in der Runkelsteinstraße ermordet worden sein. Seine Leiche wurde noch nicht gefunden. Als Laura Perselli gegen 18.30 Uhr nach Hause kam, wurde sie von hinten mit dem Seil angegriffen. Im Anschluss wurden die Leichen ins Familienauto geladen und dann bei Pfatten in die Etsch geworfen.