Von: mk
Sexten – Im Rahmen des INTERREG Projekts Italien-Österreich S.T.A.R.T. (Smart Test for Alpine Rescue Technology) hat erst kürzlich an der Grenze zwischen Sexten und Sillian unter Einhaltung der Sicherheitsmaßnahmen (Anti-Covid-19) eine großangelegte und grenzüberschreitende Einsatzübung zum Thema Lawine stattgefunden. Pandemiebedingt erfolgte der Zustieg zum Übungsort (Sillianer Hütte) von Südtiroler Seite und Osttiroler Seite aus mit Hilfe von Tourenskiern.
Vor allem wurde die Zusammenarbeit, die Kommunikation und der Einsatz modernster Technologien erprobt, um die Suche von verschütteten Personen und deren Rettung in schwer zugänglichen Gebieten zu optimieren. Beteiligt waren vier Bergrettungen (Bergrettung Dolomiti Bellunesi CNSAS, Südtiroler Bergrettung CNSAS, Bergrettungsdienst BRD/AVS und Bergrettung Tirol), Vertreter des NOI Tech Park und der Eurac Research mit insgesamt mehr als 50 Bergrettern, fünf Hundeführern, einem Hubschrauber, einem Quad und fünf Drohnen.
Diese gemeinsame Veranstaltung hatte zum Ziel, sich mit den Schwerpunktthemen eines Lawineneinsatzes auseinanderzusetzen und anschließend eine organisations- und grenzübergreifende Einsatzübung abzuwickeln.
Um dieses Ziel zu erreichen, wurden von Kleigruppen, bestehend aus Mitgliedern einer jeden Organisation, spezifische Übungen/Stationen abgearbeitet:
• LVS-Suche: Vergleich und praktische Umsetzung/Training verschiedener Techniken der Suche von mehreren verschütteten Personen mit dem Lawinen-Verschütteten-Suchgerät (LVS), Austausch über Ausbildung und die, in den vier Bergrettungen benutzen Modelle und der zugrundeliegenden Technologien;
• Sondieren: Vergleich und praktische Umsetzung/Training verschiedener Techniken des Sondierens mithilfe von Lawinensonden, Erörterung von Vor- und Nachteilen der verschiedenen Strategien bei der Kameradensuche und beim organisierten Lawineneinsatz;
• Erste Hilfe: Vergleich und praktischer Einsatz von verschiedenen Reanimationstechniken, Erste-Hilfe- und Übungsmaterialien und Strategien, die beim BLSD (Basic Life Support Defibrillation) und vor Allem bei der Rettung/Reanimation von unterkühlten Lawinenopfern zur Anwendung kommen;
• Hundeführer: praktischer Vergleich der verschiedenen Einsatzstrategien, Suchhundetypen, Ausbildungen und Hunderassen, Suche von vorher versteckten/eingegrabenen Puppen/Personen mit verschiedenen Strategien;
• Hubschrauber: Vergleich der verschiedenen Realitäten, Einsatzstrategien, Hubschraubertypen, Crew-Zusammensetzungen, LVS-Suche und RECCO-SAR-Suche vom Hubschrauber aus;
• Drohnen: Ideenaustausch und Test von verschiedenen Drohnentypen und verschiedenen Sensoren vor Allem, um Lawinenkegel abzufliegen/abzusuchen – im schneebedeckten Gelände zu fliegen; Erhebung und Dokumentation (Fotografieren und Filmen) von Lawinen; Kommunikation zwischen Hubschrauber und Drohnenpiloten – Sicherheitsaspekte;
Zwischen den Projektpartnern herrschte ein ausgezeichnetes Klima der Zusammenarbeit und neue Gemeinsamkeiten und Synergien konnten gefunden, angewandt und gestärkt werden. Dank dieser Übungen und eines gemeinsamen Zieles können wir einen immer fortschrittlicheren und sicheren Service für unsere Patienten und Bergretter anbieten.
Das Projekt wird aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung und dem Interreg Italien Österreich Programm 2014-2020 finanziert.