Im Passeiertal gab es einen halben Meter Neuschnee

Lawinengefahr in Südtirol steigt drastisch an

Mittwoch, 26. April 2017 | 18:54 Uhr

Von: luk

Bozen – Die aktuelle Wetterlage bringt es mit sich, dass die Lawinengefahr in Südtirols Bergen drastisch ansteigt.

Mit den ergiebigen Schneefällen in Kombination mit dem teils stürmischen Süd-West-Wind hat sich eine heikle Lawinensituation eingestellt, so die Experten des Landes. Im ganzen Land herrschte schon in der Früh erhebliche Lawinengefahr der STUFE 3. Als am kritischsten ist die Situation vom Passeiertal bis zum westlichen Zillertaler Alpenhauptkamm einzustufen. Mit dem neuerlichen Schneefall am Nachmittag steigt hier die Lawinengefahr bis zum Abend auf GROSS, STUFE 4. Die Gefahr geht dabei besonders vom Triebschnee aus, der als äußerst störungsanfällig einzustufen ist. Mit zunehmender Höhe nimmt die Größe und Störungsanfälligkeit des Triebschnees zu. Besonders aus Windschattenhängen sind auch spontane Lawinen zu erwarten. Mögliche Lawinen können auch Teile der Altschneedecke mitreißen. Unterhalb von rund 2200 m sind einzelne Nassschneelawinen oder Gleitschneelawinen möglich. Touren erfordern Zurückhaltung, das Anlegen einer sicheren Spur ist schwierig.

Mit etwa einem halben Meter Neuschnee ist bis Mittwochnachmittag im hinteren Passeiertal am meisten Schnee gefallen. In der Nacht auf Donnerstag setzt sich der Schneefall fort, am Donnerstagvormittag gibt es auch trockene Phasen bevor es am Nachmittag wieder häufiger schneit. Insgesamt kommen bis morgen Abend weitere 20 – 40 cm Neuschnee dazu, lokal ist auch mehr möglich. Niederschlagsschwerpunkt ist voraussichtlich die Region Passeiertal – Brenner – westliche Zillertaler Alpen. Die Schneefallgrenze sinkt im Norden des Landes auf ca. 1300 m. Begleitet ist der Schneefall von starkem Südwestwind, der umfangreiche Triebschneepakete bildet. Als Schwachschichten kommen zum einen Schichten innerhalb des Triebschnees in Frage, zum anderen im kammnahen, schattigen Gelände auch Oberflächenreif. Die Sichtbedingungen sind schlecht, dementsprechend ist das Erkennen von Gefahrenstellen schwierig.

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Bezirk: Bozen