Von: lup
Bozen – Im Rahmen des Welttages des Kranken haben die drei befreundeten Südtiroler Vereine „ADMO – Verein für die Knochenmarkspende“, Amigos de Matteo und Kinderherz Südtirol ihre diesjährige Initiative im Rahmen eines spezifischen Pilotprojekts vorgestellt. Es handelt sich um 500 „lebensrettende Armbänder“, die zahlreiche Daten erfassen können, welche von Angehörigen oder den Patienten selbst eingespeist werden. Dabei handelt sich um persönlichen Angaben, von der Blutgruppe bis zum Behandlungsplan, vom Vorhandensein von Prothesen, Herzschrittmachern oder Allergien bis zur Zustimmung oder Ablehnung einer Organspende.
Das Armband ist als Vereinfachung der Datenverwaltung gedacht. Dieses wichtige neue Innovation dient vor allem bei Einlieferungen, Aufnahmen und Krankenhausvisiten von Patienten mit schweren Behinderungen oder mit “anspruchsvoller” Krankengeschichte“. Jeder Nutzer/jede Nutzerin ist für die eingegebenen Daten selbst verantwortlich, weshalb die kostenlose Bereitstellung erst nach Teilnahme an einer Schulung zur Verwendung des lebensrettenden Armbands erfolgt.
Die Idee entstand aus persönlichen Erfahrungen, die Sabine Bertagnolli als Beraterin im Behindertenbereich und als Betreuerin ihrer Mutter gesammelt hatte, welche eine Transplantationspatientin in Dialyse ist und insgesamt ein sehr komplexes Krankheitsbild aufweist. Transplantierte Patienten benötigen zahlreiche Krankenhausaufenthalte und der Therapieplan wird ständig mit Dutzenden von Medikamenten weiterentwickelt, darunter Immunsuppressiva, Antidiabetika, Antihypertensiva, Antiarrhythmika, Betablocker, Antiepileptika und Antikoagulantien.
„Ich selbst hatte die Gelegenheit, während der Krankenhausaufenthalte meiner Mutter einige Armbänder zu testen, denn bei jedem Besuch, aber vor allem bei jeder Einweisung oder Überweisung in die Notaufnahme, sind immer viele Informationen erforderlich, die man sich merken muss. Als Pflegeperson können Sie mit diesem lebensrettenden Armband alle notwendigen Informationen für das medizinische Personal bereithalten, z. B. das Datum des letzten epileptischen Anfalls oder Herzinfarkts, den Behandlungsplan für Coumadin, Diabetes und so weiter“, unterstreicht Sabine Bertagnolli.
„Mit dem Armband möchten wir vor allem unsere jungen Patienten und Mitglieder dazu animieren, selbstbewusst mit den eigenen Problemen umzugehen und zu couragierten „Case Managern“ ihrer Schwierigkeiten zu werden, um diese besser in den Griff zu bekommen“, unterstreicht Ulrich Seitz, Präsident der Vereinigung “Kinderherz”.
Das lebensrettende Armband kann alle medizinischen und notfallrelevanten Informationen des Patienten, der es trägt, enthalten, von den Daten des Besitzers bis zu seinen Notfallnummern und seiner Blutgruppe, vom Vorhandensein von Prothesen, Herzschrittmachern oder Allergien bis zur Zustimmung oder Ablehnung einer Organspende. Kürzlich wurde er um den Covid-19-Test und das Anti-Covid-Impfzertifikat erweitert. Es ist leicht, hypoallergen und wasserfest, wird von Audens srl aus Mailand hergestellt und kann, da in 10 Sprachen übersetzt, in eine gültige „internationalen Gesundheitskarte“ umgewandelt werden, die zu Hause, unterwegs und am Arbeitsplatz stets zum Einsatz gelangen kann.
Die Inhalte können einfach per Smartphone gelesen werden. Die Funktionsweise ist einfach und basiert auf der NFC-Technologie (Near Field Communication), die bereits für Kreditkartenzahlungen verwendet wird und ohne Verwendung von Apps auskommt: Es genügt dabei ein Smartphone (die meisten aktuellen Geräte sind damit ausgestattet) an das Armband zu halten, um es einzuführen, oder umgekehrt, um die klinischen Daten zu lesen, die in einer verschlüsselten Datei aufgezeichnet und in abgesicherten, spezifischen Cloud-Systemen gespeichert werden (keine monatliche Gebühr). Das bedeutet absoluten Respekt vor der Privatsphäre, Freiheit in der Wahl der persönlichen Daten und absoluten Schutz vor betrügerischer Nutzung.
Die verschiedenen Betreiber von Rettungsorganisationen wie 112/118, Rotes und Weißes Kreuz, Feuerwehr, Zivilschutz, Polizei und viele andere werden mit Hilfe von Informations-E-Mails laufend darüber informiert, wie die in das lebensrettende Armband AIDme eingegebenen Daten zu lesen sind, das sie bei Rettungseinsätzen am Handgelenk der Patienten finden.
Mögliche Nutzungen:
Beispiel. 1 – Patientenversorgung bei einem Notfall
Sie ist in all jenen Situationen unerlässlich, in denen es notwendig ist, den Gesundheitszustand einer Person schnell zu überprüfen, bevor man eingreift, z. B. bei einem Unfall oder einer plötzlichen Erkrankung: Die Kenntnis der Pathologien und der laufenden pharmakologischen Therapien ist unerlässlich, um auf die richtige Weise zu handeln, wertvolle Sekunden zu gewinnen und mögliche Schäden zu begrenzen. Sie enthält spezielle Bereiche für Diabetes und Alzheimer.
Beispiel. 2 – Patientenversorgung durch Pflegekräfte
Für Menschen, die an schweren Krankheiten leiden, ist es eine nützliche Unterstützung für die Pflegekräfte, die ständig über die zu verabreichenden Medikamente informiert und auf dem Laufenden gehalten werden. Das Armband kann auch dazu verwendet werden, alle nützlichen Daten einzugeben, um bei Krankenhausaufenthalten und/oder gesundheitlichen Notfällen jederzeit abrufbar sein müssen.
Beispiel 3 – Selbstmanagement durch Transplantationspatienten
Der Patient selbst, der sich an seine oft komplexe Krankengeschichte erinnern und viele Informationen immer bei sich tragen muss.