Von: mk
Leifers/Branzoll – Auch zwei Tage nach dem schweren Unfall bei Branzoll muss Alessandro Dolzan das Geschehen erst noch verarbeiten. Der 24-Jährige aus Denno in der Provinz Trient, der Mitglied der örtlichen Freiwilligen Feuerwehr ist, war einer der beiden Männer, die die zwei Mädchen mutig und selbstlos aus dem brennenden Fahrzeug befreit haben, berichtet das Tagblatt Dolomiten.
So eine Situation will wohl niemand erleben: Man wird Augenzeuge eines Unfalls, sieht, wie der Unfallwagen Feuer fängt und bemerkt, dass sich im Wageninneren Personen befinden.
Wie berichtet, waren gegen 21.00 Uhr zwei Fahrzeuge äußerst heftig aufeinander geprallt. Der 45-jährige Alonso Lotero, der in Leifers wohnte, verbrannte hilflos in seinem Wagen. Zwei Mädchen im Alter von zwölf und 15 Jahren konnten in letztere Minute aus dem Autowrack, das in Flammen stand, gerettet werden.
„Ich bin kein Superheld. Ich habe nur das gemacht, was jeder Feuerwehrmann und auch jeder Normalbürger in dieser Situation gemacht hätte“, sagt der 24-Jährige gegenüber den „Dolomiten“.
Als er das Feuer gesehen hat, bemerkt er, dass sich bereits ein anderer Mann dem brennenden Fahrzeug näherte. „Als ich dort ankam, haben wir gemeinsam die zwei Mädchen rausgezogen. Dann war auch schon die Rettung da“, erzählt er laut „Dolomiten“. Für den Fahrzeuglenker kam allerdings jede Hilfe zu spät.
„Man blendet die Gefahr irgendwie aus. Es läuft ein Film. Als Feuerwehrmann hat man die Pflicht, anderen Personen zu helfen – egal in welcher gefährlichen Situation sie sich befinden, egal ob man die Uniform trägt, die einen schützt. Ich bin mir sicher, dass alle Feuerwehrkollegen in Südtirol und dem Trentino genauso denken und gehandelt hätten. Wir sind dafür ausgebildet und üben, mit solchen Situationen umzugehen“, antwortet der 24-Jährige den „Dolomiten“ auf die Frage, ob man in so einem Moment an die eigene Sicherheit denkt.
Dolzan ist froh darüber, dass es den Mädchen den Umständen entsprechend gut geht.