Von: mk
Bozen – Die Feuerwehr hat am Freitag den Leichnam eines jungen Mannes aus dem Eisack geborgen. Wie die Tageszeitung Alto Adige berichtet, soll der leblose Körper bereits über zehn Tage lang im Fluss gelegen haben.
Womöglich handelt es sich um einen Nordafrikaner. Aufgrund des Zustands, in dem der Leichnam aufgefunden wurde, gibt es im Moment allerdings keine Gewissheit.
Der Leichnam wurde auf der Höhe der Palermobrücke von der Feuerwehr aus dem Fluss geholt. Ein Passant, der mit seinem Hund unterwegs war, hatte unterhalb der Palermobrücke die Füße und dann auch den Oberkörper im Wasser gesehen. Deshalb hat er Alarm geschlagen. Auch die Polizei war an Ort und Stelle.
Für die Einsatzkräfte stand bald fest, dass jede Hilfe zu spät kam. Nachdem der Richter grünes Licht gegeben hatte, wurde der Leichnam innerhalb weniger Minuten geborgen. Die Gesichtszüge und auch die Hautfarbe waren völlig entstellt, weshalb auch die Zuordnung zu einer Nationalität schwierig wird.
Trotzdem gehen die Ermittler derzeit davon aus, dass es sich um einen Nordafrikaner im Alter zwischen 25 und 30 Jahren handeln könnte, von dem man jedoch nicht mehr weiß. Auch Fingerabdrücke konnte keine mehr abgenommen werden.
Weil die Strömung im Eisack derzeit sehr stark ist, wird davon ausgegangen, dass der Leichnam ein längeres Stück vom Fluss mitgerissen wurde. Auch ein Ausweis oder sonstige Dokumente wurden bei dem Leichnam nicht gefunden. Lediglich ein Paar Hosen und ein Gürtel konnten sichergestellt werden.
Am heutigen Samstag wird eine Autopsie durchgeführt. Die Ermittler hoffen, dadurch weitere Hinweise auf die Identität und auf die mögliche Todesursache zu erhalten.
Sollte sich Wasser in der Lunge befinden, würde dies bedeuten, dass das Opfer durch Ertrinken ums Leben gekommen ist. Außerdem wird analysiert werden, ob der Mann vor seinem Tod Alkohol oder Drogen zu sich genommen hat.
Vermisstenanzeigen sind in Bozen in den vergangenen Tagen keine eingegangen. Die Ermittler halten sich derzeit mit Vermutungen noch zurück. Ein tragischer Unfall wird nicht ausgeschlossen.