Von: mk
Bozen – Im Fall des vermissten Ehepaares aus Bozen ist es zu einer traurigen Gewissheit gekommen. Der leblose Körper von Laura Perselli ist aus der Etsch geborgen worden, berichtet die Nachrichtenagentur Ansa. Die Meldung ist von Personen, die der Familie nahestehen, bestätigt worden. Weiteren Medienberichten zufolge soll auch vom Anwalt der Familienangehörigen eine Bestätigung erfolgt sein.
Auch heute ist die Suche nach dem vermissten Ehepaar aus Bozen fortgesetzt worden. Von der 68-Jährigen und ihrem 63-jährigen Ehemann Peter Neumair fehlten bekanntlich seit 4. Jänner jede Spur. Die Einsatzkräfte konzentrierten sich auf Bozen und das Unterland.
Auf Anfrage der Carabinieri und der Staatsanwaltschaft waren heute erneut 14 Freiwillige Feuerwehren mit rund 150 Einsatzkräften aus den Bezirken Unterland und Bozen, die Taucher der Freiwilligen Feuerwehren sowie die Wasserrettung Südtirol mit mehreren Booten auf dem Wasser sowie mit Mannschaften vom Land aus an der Suchaktion beteiligt.
Der Pegel der Etsch wurde künstlich um 20 bis 30 Zentimeter gesenkt, um die Suche nach den Verschollenen zu erleichtern. Auf der Höhe von Neumarkt – zwischen Laag und St. Florian – soll am späten Vormittag ein wichtiges Beweisstück aus der Etsch gefischt worden sein, das nach Bozen geschickt wurde, berichtete Alto Adige online zunächst.
Der Fund wurde von den Einsatzkräften offiziell bestätigt. So hieß es, von den Suchmannschaften sei der leblose Körper einer Person entdeckt, gesichert und anschließend geborgen worden.
In einer Stellungnahme reagiert nun auch der Leitende Oberstaatsanwalt:
“Es wird mitgeteilt, dass ein weiblicher Leichnam heute kurz vor 09.50 Uhr in der Etsch 100 Meter nördlich der Brücke von Sankt Florian in der Gemeinde Neumarkt (BZ) gefunden wurde. Das Absinken des Flusses um 30 Zentimeter hat die Suche eindeutig erleichtert. Der Leichnam wurde ins Krankenhaus Bozen gebracht. Am späten Nachmittag wurden persönliche Gegenstände des Leichnams von den Familienangehörigen als Eigentum von Frau Perselli identifiziert. In den nächsten Stunden wird ein DNS-Test durchgeführt, um einen objektiven wissenschaftlichen Nachweis der Identität zu erhalten. Es wird auch eine Obduktion durchgeführt, um die genaue Todesursache festzustellen. Weitere Auskünfte werden nach der Obduktion erteilt.”
Die Carabinieri haben die Fundstelle sofort umzäunt. Zugänge zur Brücke in der Nähe wurden abgeriegelt. Die Einsatzkräfte konzentrieren die Suche weiter auf die Fundstelle im Fluss.
Wie berichtet, wird der 30-jährige Sohn des Ehepaares, Benno Neumair, verdächtigt, mit dem Verschwinden seiner Eltern etwas zu tun zu haben. Es befindet sich derzeit in Untersuchungshaft im Bozner Gefängnis. Er beteuert nach wie vor seine Unschuld.
Die Leiche von Peter Neumair wurde bislang noch nicht gefunden. Ob am morgigen Samstag weitergesucht wird, hängt unter anderem von den Wetterbedingungen ab. Starker Regen könnte die Suche erschweren.