Von: mk
Brixen – Eine 21-jährige Boznerin hat sich darüber beschwert, dass ihr Arbeitgeber ihr verboten habe, darüber zu reden, dass sie eine Freundin habe. Offenbar sei befürchtet worden, dass das Image des Unternehmens in Verruf gerät. Aus demselben Grund sei ihre Freundin auch nicht zur Weihnachtsfeier der Firma eingeladen worden, obwohl bei alle anderen Angestellten Angehörige sehr wohl eine Einladung erhalten hätten. Den Vorfall hat die Südtiroler Homosexuelleninitiative Centaurus anlässlich des morgigen Internationalen Tags gegen Homophobie bekanntgemacht.
Ein Fackelumzug findet morgen auch in Bozen um 20.30 Uhr am Rathausplatz statt. Die Initiative hat sich wegen des Falls auch an Gleichstellungsrätin Michela Morandini gewandt. Im Jahr 2016 landeten 2068 Beschwerden wegen mutmaßlicher Diskriminierung am Arbeitsplatz auf ihrem Schreibtisch. Sechs davon standen in Zusammenhang mit der sexuellen Orientierung der Betroffenen.
Die 21-Jährige soll am Arbeitsplatz von einem Kollegen sogar sexuell belästigt worden sein und hat anschließend gekündigt. Derzeit läuft deshalb ein Verfahren vor Gericht.