Von: mk
Der Gardasee und auch Südtirol zählen zu beliebten Urlaubszielen von Gästen aus Deutschland. Wer mit dem Auto unterwegs ist, wählt meist die Route über die Brennerautobahn. Vielen bereitet die Anfahrt allerdings jetzt schon Kopfzerbrechen – vor allem wegen der Luegbrücke.
Die längste Brücke entlang der A 13, die dringend saniert werden muss, ist bekanntlich seit dem 1. Januar einer der neuralgischen Punkte auf der Strecke. Nach 55 Jahren ist sie am Ende ihrer Nutzungsdauer angelangt. Dem Neubau bzw. der Generalüberholung war ein jahrelanges politisches wie juristisches Tauziehen vorausgegangen. Knackpunkt war dabei eine von Kritikern stattdessen gewünschte Tunnellösung, die vor allem die Gemeinde Gries am Brenner forcierte.
Wovor sich die Urlauber allerdings derzeit eher sorgen, ist ein vorprogrammiertes Stauchaos. Aufgrund der Sanierungsarbeiten herrscht auf der Brücke seit 1. Jänner eine einspurige Verkehrsführung. Nur an etwa 170 bis 180 als sehr verkehrsreich eingestuften Tagen werden auf der Brücke zwei Spuren geöffnet, um längeren Staus entgegenzuwirken. Der Autobahnbetreiber Asfinag hat einen ab 1. Jänner gültigen Fahrkalender für das Jahr 2025 veröffentlicht. Minimierungen einer punktuell starken Verkehrsbelastung sollen zudem eine Dosierung des Verkehrs, Fahrverbote für Lkw und Abfahrtssperren von der Autobahn bringen.
Bereits ohne Einspurigkeit wird die Brennerroute aber schnell zum Nadelöhr – vor allem im Sommer. Dies könnte sich nun verschärfen.
Rat auf Facebook gesucht
Anfang Jänner hat eine deutsche Urlauberin in der Facebook-Gruppe eines Campingplatzes in Lazise am Gardasee ihren Befürchtungen Ausdruck verliehen: „Guten Abend, ich hab eine Frage an euch, die heuer anreisen. Wir kommen aus der Nähe von Augsburg bei München, da ja der Brenner nur einspurig befahrbar ist, wollte ich wissen, wie ihr nach Italien fährt. Da ich denke im Sommer wird es eine Katastrophe dorthin zu fahren, zumindest über Brenner.“
Nutzer reagierten auf die Anfrage und lieferten hilfreiche Tipps. „Wir fahren auch von der Nähe von Augsburg und machen es so wie sonst auch, dass wir sehr früh losfahren. Das heißt gegen 3.00 Uhr, dann ist man eigentlich vor der großen Welle von oben durch. Fahren wie immer über den Brenner. Sind am Samstag aus Südtirol vom Skifahren zurückgekommen und sind dem großen Stau (einspurige Luegbrücke) so auch sehr gut entkommen“, antwortete eine Userin.
Allerdings räumt sie auch ein, dass es ein gutes Zeitmanagement braucht: „Ne Stunde später waren 120 Minuten mehr Zeit einzuplanen. Wir hatten hingegen nur leicht stockenden Verkehr.“
„Wir fahren immer so los, dass wir ca um 3/4 Uhr früh in München sind. Kamen dann immer ca. um 9.00 Uhr an. Hat alles immer super geklappt. Früh losfahren kann ich nur empfehlen, dann kann man auch einen vollen Tag in Lazise verbringen“, lautet die Empfehlung einer weiteren Nutzerin.
Eine Niederländerin rät dagegen, „an einem Wochentag zu fahren“, um Staus zu entgehen, während eine weitere Urlauberin den Weg über die Schweiz ohnehin vorzieht. „War immer entspannt, und hatten wenig Stau“, schreibt sie auf Facebook.
Zusätzliche Alternativen hat Merkur.de veröffentlicht: So gibt es etwa die Möglichkeit, über die Tauernautobahn anzureisen, wobei die Tunnelsanierung auf der Strecke von Salzburg bis Villach allerdings noch bis Juni 2025 dauert.
Auch der Weg über das Timmelsjoch führt nach Südtirol und dann weiter in den Süden. Derzeit herrscht dort allerdings noch Wintersperre. Ins Friaul geht es hingegen über den Plöckenpass. Der ÖAMTC teilt die Öffnungszeiten regelmäßig mit. Nicht zuletzt gibt es noch die umweltfreundliche Alternative – nämlich die Anreise mit dem Zug.
Fest steht lediglich: Das Problem wird Sonnenanbeter auf ihrer Fahrt nach Italien noch ein paar Jahre begleiten. Das erste Brückentragwerk soll voraussichtlich Ende 2027 stehen. Dann stünden wieder durchgängig zwei Fahrspuren pro Richtung zur Verfügung. Mit der Fertigstellung der gesamten Brücke wird hingegen im Jahr 2030 gerechnet.
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