Maximal 180 Tage zweispurige Verkehrsführung

Ab Jänner wird es eng auf der Luegbrücke: Asfinag veröffentlicht Fahrkalender

Mittwoch, 18. Dezember 2024 | 15:40 Uhr

Von: apa

Der Autobahnbetreiber Asfinag hat im Fall der sanierungsbedürftigen Luegbrücke auf der Tiroler Brennerautobahn (A13) am Mittwoch einen ab 1. Jänner gültigen Fahrkalender für das Jahr 2025 veröffentlicht. Darin enthalten seien maximal 180 Tage an Zweispurigkeit in beiden Fahrtrichtungen und 14 zusätzliche Lkw-Fahrverbotstage, teilte das Unternehmen mit. Das Land Tirol informierte indes über begleitende Maßnahmen. Die Brücke soll ab März generalsaniert bzw. neu gebaut werden.

Der online abrufbare Fahrkalender diene allen Verkehrsteilnehmern inklusive der Transportwirtschaft als “vorausschauendes Planungsinstrument”, wurde Asfinag-Geschäftsführer Stefan Siegele zitiert. Man habe diesen “gemeinsam und in Abstimmung mit allen Partnern entwickelt”. Die 14 Fahrverbotstage für Lkw zusätzlich zu den bereits vorgesehenen – insgesamt waren es nun 36 Rage in Richtung Süden sowie 21 in Richtung Norden – seien “entsprechend eines verkehrstechnischen Gutachtens erforderlich” und müssten noch von der Behörde verordnet werden. Für dennoch möglicherweise entstehende Staus in den ersten Wochen des neuen Jahres bat man um Verständnis.

Einspurigkeit ab 1. Jänner

Am 1. Jänner werde auf der Luegbrücke erst mit einer klassischen Baustellen-Verkehrsführung, dann mit Betonleitwänden und Beschilderungen Einspurigkeit hergestellt. Diese sei im Regelfall wegen des Zustandes der Brücke nötig, hatte der Autobahnbetreiber mehrfach betont. Ab Ende Jänner sollen dann die ersten Tage mit zweispuriger Verkehrsführung bei starkem Verkehrsaufkommen, deren Ermöglichung nach positiven Tests über den Sommer angekündigt worden war, folgen. Dabei soll der Schwerverkehr mit Fahrzeugen über 3,5 Tonnen zur Entlastung der Brücke in deren Mitte gelotst werden. Die Fertigstellung von automatisierten Kontroll- und Verkehrsführungsanlagen war bis zum Start des Reiseverkehrs im Frühjahr avisiert. Bei Schneefall am Brenner sei indes keine Zweispurigkeit möglich, hieß es einschränkend. Denn die äußere Fahrspur der Brücke dürfe nicht mit schweren Winterdienst-Lkw befahren werden.

Die schwarz-rote Tiroler Landesregierung informierte indes über vier zentrale zusätzliche Maßnahmen, die in Abstimmung mit dem Autobahnbetreiber sowie der Polizei ausgearbeitet worden seien. Dazu zählten fünf neue, automatische Dosierampeln, Fahrverbote auf dem niederrangigen Straßennetz, zusätzliche Öffi-Verbindungen und keine neue neuen Bauarbeiten entlang der Landesstraßen im Wipptal während der Bauzeit an der Luegbrücke. Man wolle sich “gemeinsam gegen die Verkehrsbelastung” stemmen und die “Belastung so gering wie möglich halten”, wurde Landeshauptmann Anton Mattle (ÖVP) zitiert. Verkehrslandesrat René Zumtobel (SPÖ) nannte als Ziel, dass der Durchreiseverkehr auf der Autobahn bleiben und die Verkehrs- und Versorgungssicherheit in den Gemeinden sichergestellt bleiben müsse. Wirtschaftskammerpräsidentin Barbara Thaler (ÖVP) sprach in einer Reaktion von einer “pragmatischen Lösung”.

Neubau soll im März beginnen

Die Maßnahmen waren nötig geworden, weil die Brücke laut Asfinag “am Ende der Lebensdauer” angekommen sei. Dem Neubau bzw. der Generalsanierung der Luegbrücke – der längsten Brücke der A13 – war indes ein jahrelanges politisches wie juristisches Tauziehen vorausgegangen. Knackpunkt war dabei eine von Kritikern stattdessen gewünschte Tunnellösung. Der Neubau der Brücke werde wie zuletzt geplant vorbehaltlich eines noch offenen Einspruchs voraussichtlich im März beginnen, sagte Asfinag-Sprecher Alexander Holzedl am Mittwoch zur APA. Das erste Brückentragwerk soll dann voraussichtlich “Ende 2027” fertiggestellt sein. Dann stünden wieder durchgängig zwei Fahrspuren pro Richtung zur Verfügung. Mit der Fertigstellung der gesamten Brücke sei im Jahr 2030 zu rechnen. Insgesamt rund 300 Millionen Euro sollen an reinen Baukosten in die Hand genommen werden, die Gesamtkosten inklusive des zuletzt präsentierten Maßnahmenpakets würden rund 380 Millionen Euro betragen, sagte Holzedl.

Bezirk: Wipptal

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