Vor allem Raucherinnen und Raucher betroffen

Lungenkrebs wird oft zu spät erkannt

Donnerstag, 21. November 2024 | 10:07 Uhr

Von: apa

Lungenkrebs ist für die meisten Krebssterbefälle verantwortlich. Grund ist eine zu späte Diagnose, die oft erst dann gestellt wird, wenn es schon Beschwerden wie Kurzatmigkeit, Heiserkeit, allgemeine Abgeschlagenheit, Schmerzen im Brustkorb oder auch blutigem Husten gibt. Für kurative Therapien ist es in diesem Stadium oft schon zu spät, warnten Expertinnen und Experten am Donnerstag bei einer Pressekonferenz anlässlich der “Tage der Lungengesundheit 2024”.

Obwohl mehr als doppelt so viele Frauen an Brustkrebs und mehr als doppelt so viele Männer an Prostatakrebs erkranken wie an Lungenkrebs, nimmt letzterer einen oft tödlichen Verlauf, weil er zu spät erkannt wird. “Kommen diese Therapien frühzeitig zur Anwendung, kann die Sterblichkeit von Menschen mit Lungenkrebs um fast ein Viertel gesenkt werden”, sagte Arschang Valipour, Vorstand der Abteilung für Innere Medizin und Pneumologie der Klinik Floridsdorf in Wien.

Bei der Behandlung von Lungenkrebs, unter anderem mit modernen zielgerichteten Therapien und Immuntherapien, seien in den vergangenen Jahren “beeindruckende Fortschritte” erzielt worden. Damit Lungenkrebs früher erkannt werden kann, sei es wichtig, das Risikobewusstsein in der Bevölkerung zu stärken, ist Valipour überzeugt. Die Menschen sollten darüber Bescheid wissen, wenn sie einer Risikogruppe angehören – das betrifft insbesondere starke Raucherinnen und Raucher, auch jene, die damit aufgehört haben, sowie Menschen mit familiärer Vorbelastung und auch Personen, die krebserregenden Schadstoffen – wie etwa Asbest – ausgesetzt waren.

Früherkennungsprogramm für Raucher gefordert

“Erfolgsentscheidend für die Senkung der Lungenkrebssterblichkeit ist außerdem die Einführung eines österreichweit flächendeckenden und systematischen Früherkennungsprogramms, das sich insbesondere an Risikogruppen wie schwere aktive und ehemalige Raucherinnen und Raucher richtet”, sagte Valipour. Dadurch könnten nicht nur Todesfälle infolge Lungenkrebs vermieden, sondern auch weitere Erkrankungen der Lunge und des Herz-Kreislauf-Systems früher erkannt werden. Für den Mediziner ist “die Zeit reif” für ein solches Programm. Andere Länder, darunter das Nachbarland Deutschland, würden es bereits vormachen.

Die Österreichische Krebshilfe würde sich seit mehr als 100 Jahren um Aufklärung, Beratung und Hilfestellung, auch bei Krebserkrankungen der Lunge bemühen. Im Rahmen der Initiative “Don’t Smoke” werden etwa Raucherinnen und Raucher dabei unterstützt, ihr Lungenkrebsrisiko besser einzuschätzen, aber auch zur Auseinandersetzung mit dem eigenen Gesundheitszustand angeregt und einen Beitrag zum Abbau von Stigmata geleistet, sagte Krebshilfe-Geschäftsführerin Martina Löwe. In ihrem im November 2024 erscheinenden Buch “Dem Krebs mutig begegnen; Zwölf großartige Menschen erzählen ihre Lungenkrebs-Geschichte” kommen Betroffene zu Wort.

Die “Tage der Lungengesundheit” sind eine Initiative des Vereins big5health in Kooperation mit dem Karl Landsteiner Institut für Lungenforschung und Pneumologische Onkologie und der Österreichischen Krebshilfe, mit Unterstützung von MSD, Pfizer, Roche und Takeda. Der Verein hat eine Reihe von Aufklärungsvideos produziert, die auf schädliche Einflüsse und Gefahren im Job aufmerksam machen. In Zusammenarbeit mit Fachärztinnen und -ärzten für Lungenheilkunde und für Arbeitsmedizin wird erklärt, wie man sich schützen kann, wie man mögliche Schädigungen der Lunge frühzeitig erkennt und wo man sich Rat und Hilfe holt. “Für gesundheitsgefährdende Arbeitsstoffe werden in der Grenzwerteverordnung (GKV) dazu Luftgrenzwerte vorgeschrieben, die nicht überschritten werden dürfen, und es besteht auch eine Verpflichtung die Einhaltung der Grenzwerte regelmäßig zu kontrollieren”, sagte die Leiterin der Abteilung 4 – Arbeitsmedizin & Arbeitspsychologie im Wirtschaftsministerium, Andrea Kernmayer.

(S E R V I C E – Informationen unter www.tage-der-lungengesundheit.at)

Kommentare

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9 Kommentare auf "Lungenkrebs wird oft zu spät erkannt"


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Galantis
Galantis
Superredner
10 Tage 9 h

..aha ist Rauchen glatt schädlich!?

Waiby
Waiby
Superredner
10 Tage 6 h

ja logisch das weiss ja jeder

N. G.
N. G.
Kinig
10 Tage 6 h

An einer viel befahrenen Straße zu leben genauso. Haben wir desshalb die Autos abgeschafft?
Alkohol verursacht Magenkrebs, Speiseröhrenkrebs, Mundhöhkenkrebs usw.Haben wir desshalb Alkohol abgeschafft?
Trinker gegen Raucher, alle gegeneinander, jenachdem wie es gerade passt. Gell!
Eure Hetze ist zum kotzen!

topgun
topgun
Superredner
10 Tage 29 Min

@N. G.
Wurden hier Kommentare gelöscht?🤔 Weil ich kann keine “Hetze” erkennen…

Oder ist das schon Hetze, wenn jemand sagt, dass das (dein) “Getschigge” gesundheitsschädigend und sinnlos ist?

P.S.: Bin Ex-Raucher, der aber vor 30 Jahren mal das Hirn eingeschaltet hat und aufgehört hat.

Sag mal
Sag mal
Kinig
9 Tage 11 h

@N. G. Lang nicht Jeder kann es Sich aussuchen wo Er wohnt. Dabei sollte Jeder das Recht auf eine Umgebung haben Die Ihn nicht krank macht. Aber Wasser und Luft wird verpestet für Habgier… und zuletzt hilft das Ganze nicht mehr gesund zu werden. Denn Wir müssen immer öfter aus der Eigenen Tasche gesundheitliche Dienste bez.

Grantelbart
Grantelbart
Universalgelehrter
10 Tage 7 h

Wir in den Städten sind ALLE Raucher ohne es zu wissen.

Sag mal
Sag mal
Kinig
9 Tage 11 h

Grantelbart Hast verschlafen dass in Unseren kl. Provinz Städtchen bessere Luft ist als in engen Taldörfern.

redbull
redbull
Tratscher
9 Tage 19 h

Ja der Artikel betrifft Österreich, wohl copy&paste. Aber, wie schaut da in Südtirol aus? null Info im Text.

Pasta Madre
Pasta Madre
Universalgelehrter
9 Tage 11 h

Erfolgsentscheidend für die Senkung der Lungenkrebssterblichkeit ist außerdem die Einführung eines „österreichweit“ flächendeckenden und systematischen Früherkennungsprogramms,
Und wieso in Österreich wo wir Leser ja in Südtirol leben??

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