Von: apa
Über zehn Jahre hinweg hat ein 50-jähriger Mann in Wien-Brigittenau seine Frau körperlich misshandelt und mit dem Umbringen bedroht. Laut Polizeisprecher David Pawlik setzten Polizisten des Brigittenauer Stadtpolizeikommandos den fortlaufenden Gewalttaten am späten Montagvormittag ein Ende, nachdem sie wegen erneuter Misshandlungen zu der Wohnung am Handelskai gerufen worden waren. Der 50-Jährige ist in Haft.
Gegen 11.30 Uhr waren die Beamten alarmiert worden. Sie klopften an die Wohnungstür, der 50-Jährige öffnete ihnen. Die Uniformierten wiesen ihn an, das Appartement zu verlassen, damit sie nachschauen könnten. Aus dem Schlafzimmer drangen Hilfeschreie. Der Verdächtige versuchte daraufhin zu fliehen, die Polizisten nahmen ihn aber fest. Die 41-jährige Ehefrau öffnete den Beamten die Schlafzimmertür, wo sie sich mit ihren beiden Kindern eingesperrt hatte.
Frau mit mehreren Verletzungen
Sie gab an, dass sie ihr Lebenspartner seit 2015 immer wieder körperlich misshandelt und sie wiederholt mit dem Tod bedroht habe. Auch ihrer Tochter, die der Mutter zu Hilfe kommen wollte, soll er mit Konsequenzen gedroht haben. Das trug dem Mann auch eine Anzeige wegen Nötigung ein. Die Frau wies Verletzungen im Kopf-, Nacken- und Rückenbereich auf, die Kinder blieben unverletzt.
Der 50-Jährige wurde wegen des Verdachts der Körperverletzung, der gefährlichen Drohung, der Nötigung sowie der fortgesetzten Gewaltausübung über mehrere Jahre hinweg angezeigt und auf Anordnung der Staatsanwaltschaft in eine Justizanstalt gebracht. Außerdem sprachen die Beamten ein Betretungs- und Annäherungsverbot sowie ein vorläufiges Waffenverbot aus.
Erst am vergangenen Samstag war ein weiterer besonders schwerer Fall von Gewalt gegen Frauen bekannt geworden. Eine 34-Jährige war stundenlang von ihrem Partner geschlagen und misshandelt worden. Beamte hatten die blutüberströmte Frau in ihrer Wohnung in Margareten gefunden, nachdem besorgte Nachbarn die Polizei alarmiert hatten.
(S E R V I C E – In Österreich finden Frauen, die Gewalt erleben, u. a. Hilfe und Informationen bei der Frauen-Helpline unter: 0800-222-555, www.frauenhelpline.at; beim Verein Autonome Österreichische Frauenhäuser (AÖF) unter www.aoef.at; Gewaltschutzzentrum Wien: https://www.gewaltschutzzentrum.at/wien/ und beim 24-Stunden Frauennotruf der Stadt Wien: 01-71719 sowie beim Frauenhaus-Notruf unter 057722 und den Österreichischen Gewaltschutzzentren: 0800/700-217; Polizei-Notruf: 133)
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