Drei mit schwerem Verlauf im Spital

Masernfälle auch in Südtirol: Eine ernste Gesundheitsgefahr

Mittwoch, 20. November 2024 | 15:29 Uhr

Von: luk

Bozen – Auch in Südtirol steigen die Masernfälle an. Derzeit sind neun Fälle bei Erwachsenen im Alter zwischen 20 und 40 Jahren gemeldet, wie Elke Maria Erne, Primaria der Abteilung für Infektionskrankheiten im Südtiroler Sanitätsbetrieb, berichtet. Besonders alarmierend: Drei der Betroffenen befinden sich aufgrund schwerer Verläufe im Krankenhaus. Keiner der Erkrankten war geimpft oder hat die Krankheit im Kindesalter durchgemacht.

Das seien außergewöhnlich viele Fälle für Südtirol, so Erne im Radiointerview. Diese Entwicklung spiegelt einen weltweiten Trend wider: In vielen Regionen nimmt die Zahl der Masernfälle zu, da die Impfraten zurückgehen.

Warum Masern so gefährlich sind

Masern gehören zu den ansteckendsten Infektionskrankheiten der Welt. Sie können nicht nur zu schwerem Fieber und Hautausschlägen führen, sondern auch lebensbedrohliche Komplikationen wie Lungenentzündungen, Gehirnentzündungen (Enzephalitis) und eine dauerhafte Immunschwäche verursachen. Besonders gefährdet sind kleine Kinder, Schwangere und Menschen mit geschwächtem Immunsystem. Selbst nach überstandener Krankheit bleibt das Immunsystem monatelang geschwächt, was das Risiko für andere Infektionen erhöht.

Die Geschichte der Masernimpfung

Die Masernimpfung wurde in den 1960er Jahren entwickelt und hat seitdem Millionen von Menschenleben gerettet. Sie basiert auf einem abgeschwächten Lebendvirus, das das Immunsystem dazu anregt, Abwehrstoffe zu bilden. 1980 erklärte die Weltgesundheitsorganisation (WHO), dass weltweit etwa 2,6 Millionen Menschen jährlich an Masern starben. Dank der Impfung sank diese Zahl bis 2016 auf rund 100.000.

Doch in den letzten Jahren sind die Impfraten in vielen Ländern gesunken. Gründe dafür sind Fehlinformationen über Impfstoffe, mangelnder Zugang zu Gesundheitsdiensten und eine wachsende Impfmüdigkeit. Die WHO stuft Masern-Ausbrüche daher als eine der größten globalen Gesundheitsbedrohungen ein.

Ein Appell an die Bevölkerung

Die aktuelle Situation in Südtirol zeigt, wie wichtig Impfungen sind. Nur durch eine hohe Impfquote – idealerweise über 95 Prozent – lässt sich die Krankheit langfristig eindämmen. Die Masern-Mumps-Röteln-Impfung (MMR) wird von allen Gesundheitsbehörden weltweit empfohlen und ist sicher und wirksam. Eine Impfung schützt nicht nur den Einzelnen, sondern auch die Gemeinschaft.

Bezirk: Bozen

Kommentare

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2 Kommentare auf "Masernfälle auch in Südtirol: Eine ernste Gesundheitsgefahr"


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rabianer
rabianer
Tratscher
17 Min 48 Sek

Verschuldet haben das die Eltern, die die Kinder nicht vor der Schulzeit haben impfen lassen.

LouterStyle
LouterStyle
Superredner
1 h 14 Min

selber schuld, koan mitleid.

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