Von: mk
Bozen/Salzburg – Die Südtiroler Masken-Affäre nimmt inzwischen eine internationale Dimension an. Atemschutzmasken und Schutzausrüstung aus China, die zu Beginn der Pandemie erworben wurden, sind bekanntlich nie verwendet worden, weil sie nicht den europäischen Standards entsprechen. Wie die italienische Tageszeitung Alto Adige berichtet, haben die Carabinieri am Dienstag den Sitz der Firma Oberalp in Salzburg durchsucht.
Neben Unterlagen wurden auch Computer-Daten beschlagnahmt. Die Staatsanwaltschaft erhofft sich dadurch, neues Beweismaterial zu erlangen. Die Ermittler haben am Dienstag zum ersten Mal im Rahmen der Untersuchung konkrete Maßnahmen im Ausland ergriffen. Es wird nicht ausgeschlossen, dass auch die Behörden jenseits des Brenners eine Untersuchung wegen der Lieferung von Schutzausrüstung aus China für das österreichische Rote Kreuz im Wert 40 Millionen Euro in die Wege leiten.
Wie bei uns soll auch in Österreich das gelieferte Material aus China nicht benutzt worden sein, weil es als unbrauchbar eingestuft wurde.
Bekanntlich hatte sich die Firma in der ersten Phase der Pandemie bereit erklärt, eine beachtliche Geldsumme vorzustrecken, um bürokratische Hürden zu überwinden und die Lieferung von Schutzausrüstung zu garantieren. „Wir warten immer noch darauf, das Geld zurück zu bekommen, das wir vorgestreckt haben“, erklärt Oberalp-Präsident Heiner Oberrauch laut Alto Adige. Konkret handelt es sich um rund 30 Millionen Euro. Man sei nur froh, dass die Untersuchung voranschreite und man könne nur darauf hoffen, dass Ermittler sämtliche Aspekte in kürzester Zeit klären.