Von: mk
Bozen – Die Affäre rund um die Masken, die die Firma Oberalp aus China besorgt hat, löst im Südtiroler Sanitätsbetrieb eine wahres Erdbeben aus, berichtet Alto Adige online. Der stellvertretende Staatsanwalt Igor Secco hat am gestrigen Donnerstag Generaldirektor Florian Zerzer ins Ermittlungsregister eingetragen.
Bereits in den vergangenen Tagen war Zerzer von der Carabinieri-Sondereinheit für Gesundheit und Hygiene NAS vernommen worden. Bislang galt Zerzer allerdings nur als informierte Person. Offiziell gegen ihn ermittelt wird erst seit 16. April.
Strafrechtlich wird dem Generaldirektor ein Vergehen in Zusammenhang mit dem Import von medizinischem Material vorgeworfen.
Die Sondereinheit NAS hat außerdem Razzien in mehreren Südtiroler Spitälern und in der Zentraldirektion des Sanitätsbetriebs in der Sparkassenstraße in Bozen durchgeführt. Dabei wurden technische Unterlagen in Zusammenhang mit der Schutzausrüstung aus China sichergestellt, die Ärzte und Pfleger an vorderster Front im Kampf gegen Covid-19 tragen.
Ein paar der Masken will die Staatsanwaltschaft einem technischen Gutachten unterziehen, um endgültig Klarheit über deren Qualität zu schaffen. Insgesamt wurden für die Masken aus China rund zehn Millionen Euro ausgegeben.