Ordnungskräfte mussten Eingang sichern

Maturaball wird zum Fiasko: 200 Jugendliche wollen Forum stürmen

Sonntag, 26. Januar 2025 | 12:26 Uhr

Von: mk

Brixen – Das Forum in Brixen kommt aus den Negativ-Schlagzeilen nicht heraus. Bei einem weiteren Maturaball am Samstag ist es wieder zu Exzessen gekommen. Die Polizei ließ den gesamten Saal räumen.

Das Forum, das im Besitz der Gemeinde ist, bietet Platz für rund 1.000 Personen. Als am späten Abend die Kapazität bereits überschritten worden war, wandten sich die Organisatoren an die Ordnungskräfte und gaben dem Aufsichtspersonal Anweisung, niemanden mehr in den Saal zu lassen.

Plötzlich versuchten rund 200 Jugendliche gewaltsam die Mauer aus Polizei, Carabinieri und Security-Personal zu durchstoßen und zum Eingang vorzudringen. Viele der Jugendlichen waren bereits betrunken. Gleichzeitig verfügten fast alle über gültige Eintrittskarten, die von den Organisatoren offensichtlich leichtfertig weit über die zulässige Kapazität hinaus verkauft worden waren. Nur mit Mühe gelang es den Ordnungshütern, den aufgebrachten Mob zurückzudrängen.

In der Zwischenzeit war innerhalb des Gebäudes eine minderjährige Jugendliche auf der Toilette ohnmächtig geworden, weil sie übermäßig Alkohol konsumiert hatte. Aufgrund der großen Masse an Besuchern im Inneren des Gebäudes und einer sich anbahnenden Schlägerei mit zerbrochenen Glasflaschen bestanden Schwierigkeiten, der Minderjährigen zu Hilfe zu eilen.

Offenbar wollten einige den Jugendlichen, die von außen versuchten, in das Gebäude einzudringen, zu Hilfe eilen und stellten sich ebenfalls den Ordnungskräften entgegen. Der zuständige Leiter für die öffentliche Sicherheit befahl darauf auf Anordnung von Quästor Paolo Sartori, die Musik abzustellen.

Alle Lichter wurden eingeschaltet und der Jugendlichen auf der Toilette sowie anderen Personen, die in Schwierigkeiten geraten waren, konnte erste Hilfe geleistet werden. Ein Krankenwagen und medizinisches Personal vom Brixner Krankenhaus wurden umgehend an den Ort des Geschehens gerufen.

Nach über einer Stunde waren die rund 200 Jugendlichen, denen der Eintritt verweigert worden war, gegen Mitternacht mit Mühe entfernt worden. Anschließend begann die geordnete Räumung des Saales. Gegen 1.30 Uhr befanden sich alle Personen im Freien. Einige Eltern von Schülern, die nicht wussten, was im Laufe des Abends tatsächlich vorgefallen war, beschwerten sich über die Unterbrechung des Balls durch die Behörden.

Derzeit laufen Ermittlungen, um festzustellen, wer der minderjährigen Jugendlichen alkoholische Getränke verabreicht hat und wer den gewaltbereiten Mob vor dem Eingang angeführt hat.

Die Organisatoren des Maturaballs müssen unterdessen mit Strafen rechnen, weil sie die Vorschriften nicht beachtet haben, die den Mengenverkauf von Tickets im Verhältnis zur Größe des Saals regeln. Außerdem wird geprüft, ob noch weitere Verstöße vorliegen.

„Was ein festlicher Abend sein sollte, endete leider auf schlimmste Weise. Die Schuld tragen die Veranstalter durch Improvisation und mangelnde Professionalität sowie das gewaltbereite Verhalten der Jugendlichen, von denen viele noch minderjährig sind“, erklärt Quästor Paolo Sartori. Es sei inakzeptabel, dass man beim Besuch einer öffentlichen Veranstaltung derartigen Risiken ausgesetzt sei, nur weil einige Gesetze und Institutionen nicht respektierten. „Meine Entscheidung, den Maturaball in diesem Kontext zu unterbrechen, war notwendig, um die Sicherheit und die Unversehrtheit zahlreicher Jugendlicher zu garantieren und eine Tragödie zu verhindern“, betont der Quästor.

Bezirk: Eisacktal

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