Von: luk
Leifers/Bozen – Der 20-jährige Mann aus Nigeria, der am Freitag in Leifers neun Personen verletzt hat, bleibt vorerst im Gefängnis. Haftrichter Andrea Pappalardo hat am Montag die Haft bestätigt und verfügt, dass der Nigerianer vorerst im Gefängnis bleibt. Wie die Tageszeitung Alto Adige berichtet, war Anhörung des Gefangenen kein leichtes Unterfangen.
Der 20-Jährige wollte partout nicht daran teilnehmen und setzt sich auf den Boden seiner Zelle. Einem hinzugezogenen Landsmann, der vermitteln sollte, verriet er lediglich, dass der Medizinmann seines Dorfes ihm gesagt habe, dass er schweigen solle.
Von diesem Moment an sagte der Afrikaner keinen Ton mehr. Letztlich wurde die Haft ohne seine Aussage bestätigt. Dass der Mann an psychischen Problemen leidet, steht außer Diskussion. Nun soll festgestellt werden, welcher Art diese Probleme genau sind. Es wird vermutet, dass eine Schizophrenie dahintersteckt.
Bislang war der 20-Jährige nicht auffällig geworden. Vor drei Jahren war er als unbegleiteter Minderjähriger nach Italien gekommen. Seit 2018 war er in einer psychiatrischen Einrichtung in Salurn untergebracht und hatte auch einen Sachwalter. Letzthin wollte er diese Struktur aber verlassen. Am Freitag kam es schließlich zu dem bedenklichen Vorfall. In Leifers rastete er aus und griff mehrere Menschen mit Steinen, Flaschen und einer Eisenstange an. Neun Personen wurden verletzt, bevor er überwältigt werden konnte. Das Motiv ist unklar.
Der Schock über die Ereignisse sitzt in Leifers indes noch tief.