Von: mk
Bozen – Anlässlich des internationalen Tages der Kinderrechte am 20. November veröffentlicht das Landesinstitut für Statistik ASTAT die Ergebnisse der Erhebung zu den sozialen Einrichtungen für Minderjährige in Südtirol.
Die Daten zeigen, dass am 31.12.2022 insgesamt 235 Personen betreut wurden, vier weniger als im Vorjahr. Der Anteil der Buben ist höher als jener der Mädchen, auch bei den ausländischen Minderjährigen.
In 52,3 Prozent der Fälle wurde die Aufnahme durch das Jugendgericht angeordnet. Der häufigste Grund für die Aufnahme von Minderjährigen in den verschiedenen für sie bestimmten Einrichtungen sind Erziehungsschwierigkeiten der Eltern (48,5 Prozent). 7,7 Prozent der Betreuten sind Opfer von Missbrauch und Misshandlung und 7,2 Prozent sind unbegleitete Minderjährige; 31,5 Prozent hingegen weisen keine spezifischen Probleme auf.
Die Aufenthaltsdauer in der Einrichtung beträgt in 50,6 Prozent der Fälle weniger als ein Jahr.
Am 31.12.2022 gibt es 42 aktive soziale Einrichtungen für Minderjährige, die in drei verschiedene Typen unterteilt sind: zwei sind stationärer Art (Wohngemeinschaft und betreutes Wohnen) und eine ist nicht stationär (Tagesstätte). Eine neue sozialpädagogische Wohngemeinschaft ist seit November 2022 verfügbar. Im Vergleich zum Vorjahr ist die Aufnahmekapazität der sozialen Einrichtungen für Kinder und junge Erwachsene unter 25 Jahren um vier Einheiten gestiegen: 288 im Jahr 2021 und 292 im Jahr 2022.
Der Großteil der Einrichtungen für Minderjährige (28,6 Prozent) befindet sich in der Landeshauptstadt Bozen. Das Burggrafenamt ist mit neun Einrichtungen, die 21,4 Prozent der Gesamtzahl entsprechen, gut abgedeckt, während es in den Bezirksgemeinschaften Salten-Schlern und Wipptal keine Einrichtungen für Minderjährige gibt. Die aktiven Einrichtungen in der Bezirksgemeinschaft Bozen weisen die höchste prozentuelle Auslastung auf (86,1 Prozent), gefolgt von den Einrichtungen im Vinschgau (85,7 Prozent).
Die Verteilung der Betreuten nach Altersgruppen zeigt, dass die Jugendlichen überwiegen: 65,1 Prozent sind zwischen elf und 17 Jahre alt. Der Anteil der Kinder unter elf Jahren liegt bei 19,6 Prozent. Die Zahl der Betreuten nimmt mit zunehmendem Alter ab, so dass in der höchsten Altersgruppe der 18- bis 25-Jährigen ein Anteil von 7,4 pro 10.000 Einwohner desselben Alters zu verzeichnen ist. Insgesamt ist der Anteil der Buben höher als jener der Mädchen: von den 235 betreuten Personen sind 125 männlich (53,2 Prozent) und 110 weiblich (46,8 Prozent).
Die Mehrheit der in den Einrichtungen untergebrachten Minderjährigen sind italienische Staatsbürger und -bürgerinnen (60 Prozent).
