Von: mk
Bozen – Die Kriminalitätsstatistik der Staatspolizei in Südtirol zeichnet für die vergangenen zwölf Monate ein gemischtes Bild. Anlässlich des 173. Jahrestages ihrer Gründung präsentierte die Behörde Zahlen, die sowohl besorgniserregende Trends als auch positive Entwicklungen aufzeigen.
Ein deutlicher Anstieg ist bei den Festnahmen zu verzeichnen. Mit 298 Festnahmen wurden im Vergleich zum Vorjahreszeitraum mit 172 deutlich mehr Personen in Gewahrsam genommen. Auch die Zahl der angezeigten Personen stieg von 1.465 auf 1.773.
Besonders im Bereich der Wirtschaftskriminalität und der Gewalt gegen Frauen gab es Zuwächse. Die Anzeigen wegen Betrugs und Cyberbetrugs kletterten von 210 auf 224, während die Fälle in Zusammenhang mit häuslicher Gewalt und Stalking von 188 auf 194 stiegen.
Eine erfreuliche Nachricht gibt es hingegen bei der Bekämpfung des Drogenhandels: Die Menge der sichergestellten Rauschgifts sank deutlich von 43,339 auf 28,767 Kilogramm.
Immigrationszahlen im Aufwind
Die Statistiken der Quästur bestätigen einen Trend, der sich im vergangenen Jahr bereits abzeichnete: Im Bereich der Immigration haben sich die Abschiebungen von 57 auf 117 nahezu verdoppelt. Auch die Ausweisungsverfügungen stiegen von 90 auf 118, ebenso wie die Ablehnungen und der Widerruf von Aufenthaltsgenehmigungen: Hier wurde ein Zuwachs von 99 auf 121 Fälle verzeichnet. Gleichzeitig wurden jedoch auch mehr Aufenthaltsgenehmigungen erteilt, nämlich 23.839 im Vergleich zu 17.763 im Vorjahr.
Zunahme innerfamiliärer Streitigkeiten und Raubdelikte
Ein besorgniserregender Trend zeigt sich bei den innerfamiliären Streitigkeiten, deren Zahl von 203 auf 307 anstieg. Auch Raubüberfälle und Fälle von gewaltsamem Entreißen bei Diebstählen nahmen von 39 auf 51 zu, ebenso wie Schlägereien, die von 123 auf 147 anstiegen.
Positiv zu vermerken ist hingegen ein Rückgang in anderen Bereichen. Die Zahl der Diebstahlsdelikte sank von 868 auf 737, Aggressionen und Streitigkeiten gingen von 1.251 auf 880 zurück, und auch Sachbeschädigungen nahmen von 101 auf 83 ab.
Präventionsmaßnahmen deutlich verstärkt
Die Polizei hat in den vergangenen zwölf Monaten ihre Präventionsmaßnahmen deutlich intensiviert. Die Zahl der Sonderüberwachungen stieg von vier auf zwölf, die Aufenthaltsverbote für bestimmte Gemeinden explodierten förmlich von 39 auf 209. Auch die Platzverweise sind von 29 auf 48 gestiegen – ebenso wie Lokalverbote (von 34 auf 49).
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