Von: mk
Bozen – Bei der vor Kurzem stattgefundenen sehr gut besuchten Mitgliederversammlung des Vereins Kinderherz wurde über das abgelaufene Jahr 2024 Bilanz gezogen und aufgezeigt, was sich die ehrenamtliche Organisation für 2025 vorgenommen hat. Vereins-Präsident Ulrich Seitz stellte seine Ausführungen unter den Titel „2024 – ein Jahr voller Emotionen – 2025 – und das Beste kommt noch“.
Der Verein Kinderherz hat sich nach den Neuwahlen 2024 breiter aufgestellt und definierte in den letzten Monaten präzise Aufgabenprofile der zehn Vorstandsmitglieder. Die Herausforderungen sind und bleiben erheblich, vor allem da man davon ausgehen muss, dass es über 1000 Personen in Südtirol sind, die derzeit kontinuierlich Hilfestellungen als Betroffene mit ihren Angehörigen beim Verein benötigen – Tendenz steigend.
Denn es sind weiterhin acht auf 100 Kinder, oder anders ausgedrückt rund 70 Neugeborene im Jahr, die an mit einem angeborenen Herzfehler konfrontiert werden. Mit Ausgaben von über 103.000 Euro im Jahr 2024, und zwar für Beihilfen, Beratungen, Dienstleistungen, Kostenübernahmen für Unterkünfte und Verpflegungen sowie im Hinblick auf den Ankauf von Gütern, die bei den involvierten Familien eingesetzt werden konnten, wurden neue Maßstäbe in der Unterstützung gesetzt. Es zeigt sich nämlich immer öfters, dass zahlreiche notwendige Leistungen, die von den Patienten benötigt werden, nur durch freiwilliges Engagement oder auch dem aktiven Zutun aus der Zivilbevölkerung sichergestellt werden können.
Als Ehrengäste bei der genannten Veranstaltung waren unter anderem Stadtrat Juri Andriollo und Kardiologin Veronika Sanin aus Kaltern geladen. Andriollo berichtete als Vater über die persönliche Erfahrung betreffend die Erkrankung eines Kindes und ging zudem auf das Netzwerk der Gemeinde Bozen mit dem Krankenhaus Bozen, das für viele Patholgien als Landeskrankenhaus fungiert, ein. Die Stärkung von Spezialisierungen an einem Standort, wo mehrere Fachbereiche ineinandergreifen müssen, ist demnach wichtiger denn je. Die Kalterer Kardiologin Veronika Sanin, die am Deutschen Herzzentrum in München tätig ist, berichtete hingegen von ihrem so erfolgreich in Bayern und anderen deutschen Landesteilen etablierten Vorsorgeprogramm “Vroni”.
Es dient der Früherkennung einer Familiären Hypercholesterinämie (FH) bei Kindern und Jugendlichen im Alter von fünf bis 14 Jahren. Die erbliche Stoffwechselerkrankung geht mit hohen LDL-Cholesterinwerten einher und führt unbehandelt zu vorzeitigen Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Kinderherz wird in den kommenden Wochen zwei neue Leuchtturmprojekte umsetzen: Das erste heißt „Zeit für Dich“ und widmet sich den besonderen Kindern mit spezifischen Bedürfnissen und Auffälligkeiten, bei denen verstärkt hingeschaut werden muss, auch über therapeutische Angebote. Startschuss hierzu ist der 10.05.2025 mit einer Tagesveranstaltung in Nals.
Eine Woche später am 17.05.2025 hingegen widmet sich dann der Verein Kinderherz bei einem Event in Lana ganz gezielt den so genannten Schattenkindern – Geschwisterkindern, die es oft im Zuge der Ausnahmesituation eines schweren Krankheitsfalles bei Brüdern oder Schwestern, nicht einfach haben, dass ihre Bedürfnisse zeitnah von den Eltern wahrgenommen werden. Diesbezüglich sind einige sehr konkrete Vorhaben geplant, wie hier dem familiären Kontext unter die Arme gegriffen werden kann. Alle Auskünfte dazu finden Familien unter www.kinderherz.it.
Der Kinderherz Vorstand hofft auf ein baldiges Treffen mit Gesundheitslandesrat Hubert Messner, um sich über Themen wie den Übergang Kindesalter in die Erwachsenenbetreuung, die bessere Handhabe bei der Einbindung herzkranker Kinder in die Vereinswelt, mit Fokus auf Bewegung und Sport, sowie über die neuen Chancen der Konvention des Landes Südtirol mit dem Deutschen Herzzentrum auszutauschen. Schließlich sollen dem Landesrat auch die Ergebnisse der Technischen Universität München zum Kinderherz Wintercamp präsentiert werden.
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