Von: luk
Meran – Im Foyer des Meraner Rathauses wurde heute Vormittag die von der Stadtverwaltung im Rahmen der Veranstaltungen zum Internationalen Tages gegen Gewalt an Frauen geförderte Initiative “Rote Bank” offiziell vorgestellt. Es handelt sich dabei um ein Sensibilisierungsprojekt für die Allgemeinheit, das die Männer-Gewalt gegen Frauen thematisiert. Mit dabei war auch Gleichstellungsstadträtin Gabriela Strohmer.
Die Aktion “Rote Bank” ist das Ergebnis eines im Gemeinderat einstimmig angenommenen Beschlussantrages von David Augscheller, der vorsieht, dass die Gemeinde an der italienweit durchgeführten Initiative teilnimmt und eine rote Bank aufstellt. Diese soll die Ablehnung von Männer-Gewalt an Frauen symbolisieren, will auf dieses tragische Phänomen aufmerksam machen und die Öffentlichkeit sensibilisieren.
Die Bank entstand aus einer Zusammenarbeit zwischen dem Netzwerk gegen Gewalt an Frauen der Stadt Meran und den Klassen 3TS4 der FOS „Marie Curie“ und der 4. und 5. Klasse des Humanwissenschaftlichen Gymnasiums „Gandhi“. Die deutsch- und italienischsprachigen OberschülerInnen, begleitet von den Lehrpersonen Laura Mautone und David Augscheller, haben sich im Rahmen des Projekts mit den verschiedenen Aspekten der Gewalt an Frauen beschäftigt und die heutige Einweihung auch szenisch umrahmt.
“Allein in den ersten zehn Monaten des Jahres 2018 wurden in Italien 106 Frauen umgebracht, davon 4 in Südtirol. Die Gewalttaten in Meran im Jahr 2018 waren insgesamt 166 und wurden anhand von Fragebögen von den Dienststellen des Netzwerks gegen Gewalt an Frauen erhoben. Angesichts dieser geschlechtsspezifischen Gewalt ist es dringend notwendig, ernsthaft die Rollenbilder von Frauen und Männern kritisch zu hinterfragen”, betonte Strohmer.
“Durch diese Aktion wollen wir Bürger und Bürgerinnen zum Nachdenken anregen und gleichzeitig uns allen Mut machen, uns eingehend mit diesem Thema zu befassen. Gewalttaten sind die Frucht eines kulturelles Verhaltens, welches verändert werden kann und muss. Wir wollen uns für eine Kultur der Akzeptanz, des respektvollen Umgangs mit den Anderen, der Solidarität, der Toleranz und der Gleichberechtigung einsetzen”, so Strohmer.
Die rote Bank ist eine „Wanderbank“, die alle zwei Monate in einem anderen Meraner Stadtviertel aufgestellt wird. Dadurch will man möglichst viele Menschen erreichen und alle Stadtteile am Projekt beteiligen. Nachdem die Bank im Stadtzentrum vor der Gemeinde aufgestellt wird, gelangt sie im Januar in das Stadtviertel Wolkenstein, im März hingegen wird sie in Untermais zu finden sein. Ab Mai wird die Bank im Innenhof des Gandhi-Instituts aufgestellt, im Sommer wird sie vor die Gemeinde zurückkehren und im September vor der FOS Marie Curie am Mazziniplatz aufgestellt. Die Bank wird in jedem Stadtteil mit einer szenischen Darstellung der Schülerinnen und Schüler neu eingeweiht.
Die Initiative kann über verschiedene soziale Kanäle (Instagram, Twitter und Facebook) unter dem Schlagwort „Red bench Merano“ verfolgt werden. Diese werden von den beteiligten SchülerInnen betreut (Hashtags: #FollowtheRedBench #FolgederrotenBank #Seguilapanchinarossa).