Von: mk
Meran – Die Finanzpolizei von Meran hat den 42-jähreigen Unternehmer D. L. aus Palermo verhaftet. Dem Mann, der in der Passerstadt ansässig ist, werden betrügerischer Bankrott und Steuerhinterziehung vorgeworfen.
Der Untersuchung unter der Leitung der Bozner Staatsanwaltschaft war bereits im Jahr 2019 ins Rollen gekommen. Ins Visier der Ermittler war eine Meraner Baufirma geraten, die Konkurs angemeldet hat. Der 42-Jährige stand an der Spitze des Unternehmens. Obwohl es offene Rechnungen mit dem Fiskus und den Vorsorgeämtern gab, soll der Mann 150.000 Euro hinterzogen und für private Zwecke verwendet haben.
Im Rahmen der Ermittlungen hat die Finanzpolizei Dokumente von rund zehn Firmen überprüft, die auf den gescheiterten Unternehmer zurückzuführen waren – auch als dieser lediglich ein einfacher Angestellter war. Den Vorwürfen zufolge war es der 42-Jährige gewohnt, keinerlei Steuern zu bezahlen und die eigenen Firmen auf hoffnungslose Weise zu verschulden, um sie dann als bankrott zu erklären, sobald das Vermögen aufgebraucht war.
Sogar während des Konkursverfahrens soll der Mann laut Finanzpolizei noch mit drei weiteren Firmen weiter gearbeitet haben, die ihren Sitz in Bozen und Meran hatten. In Zusammenhang mit diesen Firmen wird dem 42-Jährigen die Hinterziehung der Mehrwertsteuer in Höhe von einer Million Euro vorgeworfen.
Der Untersuchungsrichter hat aufgrund der umfangreichen Ermittlungsergebnisse einem Antrag der Staatsanwaltschaft stattgegeben, den Sizilianer in Untersuchungshaft zu überstellen. Vier Strohmänner des Geschäftsmannes wurden hingegen wegen betrügerischen Bankrotts und Steuerhinterziehung angezeigt.
Der 42-Jährige ist einschlägig vorbestraft und war bereits vorher einmal verhaftet worden. Im vergangen April hat die Bozner Finanzpolizei außerdem präventiv zwei Appartements im Wert über einer halben Million Euro in Meran und in Lana beschlagnahmt.
Im Rahmen einer Kontrolle von fünf Baufirmen, die auf den 42-Jährigen zurückzuführen waren, stieß die Finanzpolizei auf 52 irregulär angestellte Mitarbeiter. In elf Fällen handelte es sich um Personal, das gänzlich schwarz angestellt war.